Sieben Jahre sind vergangen, seit ich mein erstes Produkt auf Amazon live geschaltet habe. Damals war ich mit einem kleinen Budget unterwegs, sehr fokussiert, sehr hungrig. Heute fragen mich viele: Lohnt sich das in Zeiten von schwachem Wirtschaftswachstum, TikTok-Shopping, Temu und mehr Konkurrenz überhaupt noch? Die ehrliche Antwort beginnt nicht mit einem Ja oder Nein. Sie beginnt bei der richtigen Frage: Ist es nicht nur möglich, sondern auch noch attraktiv, 2025 mit Amazon FBA zu starten?
Bevor wir einsteigen, hier ist der klare Blick darauf, was heute zählt: der Zustand des Marktes, die Rolle von Amazon, die Finanzierung, das Spielfeld Social Commerce und die Strategien, die 2025 Ergebnisse bringen. Ich zeige dir, für wen sich FBA noch lohnt, wie hoch der Kapitalbedarf wirklich ist, welche Umsatzwerte realistisch sind und welche Fehler dich 10.000 Euro kosten können.
Einleitung in die Amazon FBA-Welt
Warum ich vor 7 Jahren gestartet bin
Ich bin damals mit einem kleinen Budget gestartet, etwa 10.000 bis 11.000 Euro. Meine erste Bestellung lag bei 7.200 Euro. Das Produkt war sofort profitabel und hat meinen Vollzeitlohn bei Mercedes übertroffen. Genau das war mein Katalysator.
Die zentrale Frage: Ist es 2025 noch lohnenswert?
Lohnt es sich, in diesem Business zu starten? Die deutsche Wirtschaft wächst schwach, das drückt den Einzelhandel. Auch Konsumverhalten ändert sich. Trotzdem ist E-Commerce nicht gleich stationärer Handel.
Andere Herausforderungen im Markt
Neue Wettbewerber wie Temu und Shein
- Günstige Produkte dominieren dort.
- Keine echte Bedrohung für hochwertige Artikel.
Ich habe bei Temu bestellt, bewusst zum Test. Für mich persönlich nie wieder.
Aufstieg des Social Selling
- Plattformen: TikTok, Facebook, Instagram, YouTube.
- Immer mehr Käufe passieren direkt in Social Media.
Der Kern der Debatte: Möglich vs. Attraktiv
Immer möglich, aber ist es attraktiv?
Unternehmen lassen sich fast immer starten. Die Frage ist die finanzielle Unabhängigkeit in kurzer Zeit. 2015 konnte man einen Bubble-Tea-Laden aufziehen. Möglich ist vieles. Aber ist die Rendite heute, mit vertretbarem Aufwand, noch spannend?
Was bedeutet „attraktiv“ für Einsteiger?
Schnelle Erfolge erzielen
Gute Gewinne mit geringem Aufwand sind nicht garantiert. Früher war es einfacher. Ich habe als Angestellter deutlich mehr gearbeitet und weniger verdient.
Finanzielle Freiheit und Wachstum
Ich bin vom Angestellten zum Unternehmer gewechselt. FBA skaliert gut, wenn die Grundlagen sitzen. Produkte sind Vermögenswerte, die sich multiplizieren lassen.
Vermeidung großer Risiken
Hohe Investitionen vs. niedrige Renditen
- Nicht 100.000 Euro riskieren, um 5.000 Euro Gewinn zu erzielen.
- Früher ging es mit weniger Kapital und hohem Return. Heute brauchst du mehr Struktur.
Wann ist es nicht empfehlenswert?
Kein Startkapital? Dann Zeit gegen Geld tauschen. Ohne Geld kannst du nicht sinnvoll in Ware, Branding und Werbung investieren. Dann ist Trading, Agenturarbeit oder Freelancer oft sinnvoller.
Die wirtschaftliche Lage: Wachstum trotz Herausforderungen
Gesamtwirtschaft in Deutschland
Die Wirtschaft wächst schwach, oft 1 bis 2 Prozent im Jahr. Der Einzelhandel leidet, Konsumenten sind bewusster, Rabatte wirken gezielter. Das betrifft nicht automatisch Amazon.
E-Commerce als Wachstumsmarkt
- Lange war E-Commerce bei 30 bis 40 Prozent Wachstum im Jahr.
- Später 15 bis 20 Prozent, immer über dem restlichen Markt.
Das fühlt sich an wie Fahrradfahren mit Rückenwind. Du trittst in die Pedale, aber deine Energie zahlt stärker ein. Das schafft Raum für neue Anbieter und neue Marken.
Amazon-spezifische Situation
2023 war in Deutschland das erste Jahr ohne klares Wachstum im Online-Handel. Manche Segmente sind sogar geschrumpft. Das spürt man in Werbung, Preisen und Abverkauf.
Amazon konnte in Deutschland trotzdem zweistellig im Marktplatzgeschäft wachsen. Das sind mehrere Milliarden Euro Zusatzumsatz, die neuen Marken Platz geben.
23 bis 24 Milliarden Euro pro Jahr entfallen auf Drittanbieter in Deutschland. Das zeigt, wie groß das Feld ist und wie viele Marken hier funktionieren können.
Positive Indikatoren 2024
Beide Prime Days waren die bisher erfolgreichsten. Alles deutet auf weiteres Wachstum hin.
Zur Einordnung findest du ergänzende Marktprognosen bei anderen Anbietern. Die Analyse zu Käuferzahlen und 2025er Perspektiven im Beitrag Amazon FBA in 2025: Lohnt es sich noch? gibt eine nützliche Außenansicht.
Zukunftstrends: Social Media und Wettbewerb
Der Trend zu Social Media Selling
Produkte werden immer öfter direkt in Plattformen verkauft. TikTok Shop, Facebook Shop, Instagram Checkout und Google Shopping sind hier relevant. Das ist nicht nur ein Trend, das ist Verhalten.
Auswirkungen auf Amazon
Verlorene Marktanteile beeinflussen Amazon. Ein Teil der Käufe wandert ab, vor allem Impulskäufe und Trendprodukte. Amazon bleibt stark bei Suche, Verfügbarkeit, Prime und Vertrauen.
Amazons smarte Positionierung
- Kooperation mit TikTok sorgt dafür, dass Amazon-Produkte direkt im TikTok Shop auftauchen.
- Gespräche mit Facebook laufen. Ziel: Amazon-Produkte auf Facebook direkt anbieten.
Eine weiterführende Einordnung zu Amazons Richtung, Algorithmus-Updates und Marktplatzexpansion bekommst du hier: Amazon-Marktplätze im Jahr 2025 und darüber hinaus.
Temu und Shein sind keine große Bedrohung
Sie spielen stark bei extrem günstigen, teils wegwerfbaren Produkten. Das ist ein anderes Spielfeld. Da geht es um Preis, nicht um Wert. Wer Qualität und Marke kauft, ist dort selten richtig.
Fokus auf hochwertige Produkte
- Ich setze auf hochpreisige, qualitativ gute Artikel.
- Wenn du dort einkaufst: Wie war deine Erfahrung mit Qualität und Lieferzeit?
So startest du ein Amazon FBA Business heute
Erste Hürde: Das benötigte Kapital
Die Budgets sind gestiegen, weil Produkte teurer wurden. Gute Produkte, die pro Monat 3.000 bis 6.000 Euro Gewinn pro SKU bringen, liegen meist im höheren Preissegment. Das erhöht den Einkauf und die Startmenge.
Warum günstige Produkte nicht mehr lohnen:
- Werbekosten fressen die Marge auf.
- Unter 20 bis 30 Euro ist der Wettbewerb brutal, die Luft ist dünn.
Durchschnittliche Startinvestition
Realistisch sind 10.000 bis 20.000 Euro über die ersten 12 Monate. Spitzen liegen auch mal bei 30.000 bis 50.000 Euro. Dafür sind die Erträge pro Produkt deutlich größer als früher.
Wer tiefer in Budget, Gebühren und Einstiegsmöglichkeiten schauen will, findet eine gute Übersicht hier: Was ist Amazon FBA? Lohnt es sich noch in 2025?.
Wer sollte nicht starten?
Mit 500 Euro Startkapital wird das nichts. Nicht bei physischen Produkten, nicht mit Ads, nicht mit Qualität. Ohne Kapital bleibt Dienstleistung oder Performancearbeit die bessere Option.
Das Business als komplexer gewordenes Spiel
Stell dir Minecraft vor, nur als Business. Früher gab es wenige Blöcke. Heute gibt es Hunderte, plus neue Werkzeuge. Auch E-Commerce hat mehr Features, mehr Pflichtfelder, mehr Potenzial.
Mehr Aufwand, höherer Return. Früher war der Einstieg simpler, die Erwartungen kleiner. Heute musst du mehr tun, aber der Markt ist größer, die Gewinne pro Produkt sind höher.
Vier bis sechs Monate bis zum Launch des ersten Produkts sind normal. Heute liegt der Durchschnittsumsatz pro Produkt eher bei 20.000 Euro im Monat. Früher waren es 10.000 Euro. Das ist ein deutlicher Sprung.
Ausreißer und Normalwerte: Viele Produkte landen zuverlässig bei 20.000 Euro im Monat. Top-Produkte schaffen 50.000 bis 70.000 Euro Umsatz im Monat.
Damit du in der Produktsuche nicht im Kreis läufst, lohnt sich ein Blick auf erprobte Ansätze. Dieser Leitfaden zeigt Methoden und Beispiele zur Auswahl: Gute Amazon FBA Produkte finden in 2025.
Neue Strategien für Erfolg
Die Schwierigkeit der Produktsuche
Produktsuche ist und bleibt die größte Hürde. Viele Strategien von vor drei oder vier Jahren funktionieren nicht mehr zuverlässig. Die Nachfrage ist da, nur der Zugang ist anders.
Der Cappuccino-Effekt erklärt
Produkte entwickeln sich wie Kaffee-Varianten. Aus Kaffee wurde Cappuccino, dann Flat White, dann Varianten mit Hafermilch, Sirup, Toppings und Eisbasis. Kunden zahlen für den Mehrwert, nicht für die Bohne.
In etablierten Märkten kannst du mit klaren Upgrades starten. Kleine, spürbare Verbesserungen schlagen austauschbare Me-too-Produkte.
Beispiele: bessere Haptik, smartere Sets, neues Material, echtes Zubehör, klares Versprechen.
Die Strategie hat dieses Jahr eingeschlagen. Wir haben über 400 Produkte lanciert. Der Durchschnittspreis lag bei rund 80 Euro, früher bei 40 bis 45 Euro. Höhere Preise, höhere Margen, mehr Stabilität.
Warum alte Strategien scheitern
Mit alten Checklisten ist es schwer, zuverlässig gute Produkte zu finden. Der Markt hat sich verändert. Manche Methoden sind nur noch Glücksspiel. Das kann 10.000 Euro Fehlergeld kosten.
Wichtigkeit aktueller Methoden
- Bereite dich vor, lerne, setze neue Taktiken sauber um.
- Es reicht nicht, ein paar YouTube-Videos zu schauen und zu hoffen, dass es fliegt.
Zur Einordnung, welche Gegenwinde Händler spüren, ist dieser Überblick nützlich: Top 5 Negativ-Trends für Amazon FBA Händler 2024/2025. Wer die Risiken kennt, plant besser.
Zahlencheck: Früher vs. Heute
| Bereich | Früher | Heute | 
|---|---|---|
| Durchschnittlicher Verkaufspreis | 40 bis 45 Euro | knapp über 80 Euro | 
| Übliche Monatsumsätze je SKU | ca. 10.000 Euro | ca. 20.000 Euro | 
| Ausreißer nach oben | 20.000 bis 30.000 Euro | 50.000 bis 70.000 Euro | 
| Zeit bis zum Launch | 3 bis 4 Monate | 4 bis 6 Monate | 
| Startbudget gesamt | 7.000 bis 12.000 Euro | 10.000 bis 20.000 Euro | 
| Geeignete Preisklassen | 15 bis 30 Euro | 40 bis 120 Euro | 
Diese Werte sind Erfahrungswerte aus vielen Produktlaunches. Sie zeigen deutlich, warum sich das Spielfeld verschoben hat.
Multichannel denken: Amazon plus X
Amazon bleibt Kern. Doch wer heute eine Marke baut, sollte nicht bei einem Marktplatz enden. Eigene Produkte mit eigenem Logo lassen sich auch auf anderen Plattformen listen. Besonders spannend sind Kaufland und Otto. Kaufland wächst stark, die Integration ist überschaubar. So schaltest du zusätzliche Kanäle frei, ohne das System neu zu erfinden.
Wer verstehen will, wie Amazon global denkt und wohin die Reise geht, findet übergreifende Trends und Marktplatzperspektiven hier: Amazon-Marktplätze im Jahr 2025 und darüber hinaus.
Praktische Tipps und Events
Selleracon: Dein Einstieg mit Plan
Am 2. und 3. November in Metzingen, nahe Stuttgart, treffen sich Einsteiger und aktive Händler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Fokus: zwei klare Tage, viel Praxis, keine Theorie-Schleifen. Das Netzwerk ist unbezahlbar, die Fehlerquote danach spürbar kleiner.
- Austausch mit Leuten, die da stehen, wo du hinwillst.
- Struktur und Fahrplan von A bis Z, damit du sauber startest.
Günstige Tickets sichern
Es gibt nur wenige Restplätze. Die Veranstaltung ist auf Umsetzung ausgelegt, nicht auf Masse. Infos und weitere Programme findest du übersichtlich auf der Website. Starte mit einem kostenlosen Erstgespräch, um zu klären, ob das Modell und der Fahrplan zu dir passen: Ecom Business mit persönlicher Begleitung starten.
Weiterführende Ressourcen
- Ich teile regelmäßig Einblicke, Cases und Updates auf Instagram. Für direkten Austausch: Updates und Einblicke auf Instagram.
- Produktrecherche, Keyword-Tools und Launch-Setup beschleunige ich mit Helium10. Das Tool ist ein Standard für viele Teams: Helium10 mit Promo-Code BYL10.
Fazit: Für wen lohnt es sich?
Eine pauschale Antwort gibt es nicht. Das Potenzial bleibt groß, wenn zwei Dinge zusammenkommen: Kapital und Lernbereitschaft. Ohne beides ist 2025 nicht der richtige Zeitpunkt.
Das Potenzial ist messbar. Pro Produkt lassen sich mehrere tausend Euro im Monat erzielen, als One-Man-Show, ohne Mitarbeiter, ohne eigene Website. Das entspricht in der Größenordnung den Einkommen gut bezahlter Berufe, bei vielleicht 10 Prozent ihres Zeitaufwands. Wer sauber arbeitet, kann das skalieren, Produkt für Produkt.
- Keine Mitarbeiter und keine Agenturen sind Pflicht.
- Skalierung passiert über die Pipeline und über neue SKU-Varianten.
- Mit eigener Marke darfst du überall verkaufen, nicht nur bei Amazon.
Ich erwarte, dass E-Commerce als Ganzes weiter wächst, mit mehr Kanälen und etwas mehr Wettbewerb. Das ist kein Nachteil. Das ist die Bühne für Marken, die Kunden ernst nehmen, hochwertig denken und ihre Hausaufgaben machen.
Am Ende zählt, was du daraus machst. Mit der richtigen Vorbereitung, aktuellen Strategien wie dem Cappuccino-Effekt und vernünftiger Finanzierung lässt sich auch 2025 braunes Gold verdienen. Wenn du loslegen willst, hol dir Klarheit im kostenlosen Erstgespräch. Gemeinsam prüfen wir, ob und wie du dein eigenes FBA-Business aufbaust: Kostenlose Potenzialanalyse und Start.
Danke für deine Zeit. Welche Hürde hält dich aktuell am meisten auf: Kapital, Produktidee oder Launch-Plan?
 
								 Grundlagen
Grundlagen 
															 
															




 
															 
															 
															 
								