Import klingt oft kompliziert, doch mit dem richtigen Ablauf ist er klar und beherrschbar. In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie ich Produkte aus Asien, vor allem China, sicher und günstig nach Deutschland importiere. Dazu bekommst du die drei größten Fehler, die sich Einsteiger immer wieder leisten. Mit diesem Wissen sparst du dir Zeit, Geld und Nerven. Und du weißt, worauf es wirklich ankommt, wenn du Ware später bei Amazon, im eigenen Shop oder über mehrere Kanäle verkaufen willst. Der Fokus liegt auf einem praktischen Beispiel und auf konkreten Handgriffen.
Wer ich bin und warum ich dir helfe
Ich bin Nicklas Spelmeyer, E‑Commerce Unternehmer seit über sechs Jahren. Gestartet bin ich neben meinem damaligen Vollzeitjob, mit einem klaren Ziel: Produkte online verkaufen und daraus ein stabiles Unternehmen aufbauen. Heute betreibe ich eigene Marken und ein Lager, in dem auch andere Unternehmen ihre Waren lagern und versenden lassen.
Am Anfang hatte ich großen Respekt vor dem Import. Ich hatte Angst, Fehler zu machen, und habe einige davon auch gemacht. Sie haben mich Zeit und Geld gekostet. Genau das möchte ich dir ersparen, indem ich offen teile, was funktioniert und wovon du die Finger lassen solltest.
Mein Start im E‑Commerce
Ich habe mich damals neben dem Vollzeitjob in die Selbstständigkeit gewagt, Produkte online getestet und dann skaliert. Daraus sind Prozesse, ein Team und heute ein Betrieb geworden, der planbar Ware einkauft, importiert und verkauft.
Die Rolle meines Lagers heute
Mein Lager dient heute nicht nur meinen eigenen Marken. Viele Unternehmen nutzen es für Warenannahme, Lagerung und Versand. Der Vorteil: Prozesse laufen sauber, zügig und messbar.
- Effiziente Einlagerung
- Schneller, fehlerarmer Versand
- Geteilte Ressourcen, die Kosten senken
Meine Motivation
Ich weiß, wie sich Import am Anfang anfühlt: unübersichtlich, riskant, teuer. Mein Ziel ist, dir klare Schritte zu geben, mit denen du sicher importierst und häufige Fehler vermeidest. Lass uns das an einem echten Beispiel festmachen: einer Fahrradtasche aus China.
Frische Ware aus Asien: Ein Blick ins Lager
Kürzlich kam ein Schwung frischer Ware aus Asien in meinem Lager an. Genau daran erkläre ich dir, wie der Import sauber funktioniert und wo die größten Stolperfallen liegen. Es geht um sichere, günstige Wege nach Deutschland und die drei Fehler, die dich richtig Geld kosten können, wenn du sie übersiehst.
Was du in diesem Beitrag lernst
- Die Import-Schritte, kompakt und praxistauglich
- Ein Beispiel mit einer Fahrradtasche aus China
- Fehler, die du dir sparen solltest
Warum Import aus Asien spannend ist
Du kannst schnell Angebote testen, Margen optimieren und über Amazon oder deinen eigenen Shop skalieren. Mein Beispielprodukt ist eine Fahrradtasche aus China. Der Weg führt von Guangzhou bis ins deutsche Lager, dann weiter zum Kunden.
Der Importprozess Schritt für Schritt
Ich nehme die Fahrradtasche aus Guangzhou als Beispiel. Ich suche den Hersteller, bestelle und lasse die Ware durch Profis transportieren. Der Kern: Arbeite mit einem Logistiker oder Spediteur, gib alle Daten sauber weiter und halte die Dokumente für den Zoll bereit. Wenn du das beherzigst, ist der Prozess überraschend einfach. Für Anfragen oder Unterstützung beim Versand nutze ich professionell organisierte Logistik, etwa Ecommerce.de Logistics.
Schritt 1: Den richtigen Logistiker finden
Du brauchst einen Logistiker, der den Transport organisiert. Selbst abholen ist keine Option. Ich kontaktiere meinen Spediteur immer zuerst, bevor ich mit dem Hersteller final terminiere.
Was der Logistiker wissen muss:
- Abholort der Ware, zum Beispiel Guangzhou in China
- Lieferort in Deutschland, Lager oder andere Adresse
- Menge bzw. Umfang, also Paletten oder kompletter Container
Die technischen Details kommen vom Hersteller, meist als Packliste. Darin stehen Maße, Gewichte, Anzahl der Kartons und Stückzahlen. Diese Datei leite ich an den Logistiker weiter, damit er die Abholung und den Transport planen kann.
Wie der Logistiker die Kommunikation übernimmt
Mein Logistiker stimmt die Abholung direkt mit dem Hersteller ab. Er organisiert die Übergabe, bucht den Transport und koordiniert alles bis zur Ankunft in Europa. Ich halte mich aus dem Tagesgeschäft raus und bleibe nur für Freigaben erreichbar.
Schritt 2: Transportwege wählen
Für den Transport gibt es drei Optionen: Seefracht, Zug oder Luftfracht. In 99 Prozent der Fälle nehme ich den Seeweg, weil er die besten Margen ermöglicht. Eine Fahrradtasche kostet mich über See in der Regel unter 1 € pro Stück, per Luft sind es oft 3 bis 4 € pro Stück. Das frisst die Marge unnötig auf.
Vorteile der Seefracht:
- Günstig in der Stückkostenbetrachtung
- Stabil bei größeren Mengen und Kartonware
Nach der Abholung bucht der Logistiker das Schiff und den Container. Die Route führt dann nach Europa, je nach Termin- und Platzlage.
Schritt 3: Ankunft in Europa
Gängige Einfuhrhäfen sind Rotterdam, Bremerhaven und Hamburg. Das Schiff wird entladen, die Container geöffnet und die Ware für die Verzollung vorbereitet.
Warum diese Häfen?
- Zentrale Lage für Deutschland
- Gute Anbindung an Straße und Schiene
Schritt 4: Die Verzollung meistern
Vor dem Weitertransport muss die Ware durch den Zoll. Keine Panik, das übernimmt der Logistiker. Ich stelle dafür nur drei Dinge bereit:
- Eine kurze Artikelbeschreibung, also was genau das Produkt ist
- Die Rechnung des Herstellers, damit der Zoll den Warenwert kennt
- Die Zolltarifnummer, damit der Zollsatz ermittelt werden kann
Mit der Zolltarifnummer ordnet der Zoll das Produkt einer Kategorie zu und berechnet die Abgaben. Bei vielen Waren aus China liegen die Zollsätze niedrig, oft deutlich unter 5 Prozent. Innerhalb der EU fallen bei Bewegung von Ware zwischen Mitgliedstaaten meist keine Zölle an.
Eine kompakte Erklärung, zum Beispiel: Fahrradtasche aus robustem Material, wasserabweisend, 12 Stück pro Karton, Nutzung am Gepäckträger.
Die Rechnung für den Zoll
Darin stehen Produkt, Preis, Menge, Lieferbedingungen und Absender. Der Zoll braucht das für Wert und Bemessung.
Niedrige Zollgebühren aus China
In vielen Fällen sind die Gebühren relativ gering. Das macht Asien attraktiv, vor allem bei größeren Volumina.
Schritt 5: Lieferung ans Ziel
Nach der Verzollung ist die Ware frei. Der Logistiker bringt sie dorthin, wo du sie brauchst, etwa direkt in dein Fulfillment-Lager oder zu Amazon. Bevor du das aber festzurrst, lies unbedingt die drei häufigsten Fehler, die beim Import passieren.
Fehler 1: Falsche Produkte oder Qualität importieren
Der erste große Fehler ist brutal: falsche Artikel oder schlechte Qualität. Du bekommst Paletten, packst aus und merkst, dass Funktionen fehlen, Maße nicht passen oder das Material billig ist. Diese Ware lässt sich kaum verkaufen oder führt zu Retouren. Gegenmittel: eine Quality Inspection vor dem Versand.
Gerade am Anfang sparen viele an der Prüfung und verlassen sich auf Bilder oder Muster. Wenn die Lieferung dann kommt, ist es zu spät. Dieser häufiger Fehler lässt sich mit wenig Aufwand vermeiden.
Was ist eine Quality Inspection?
Ein Dienstleister in China geht vor Ort zum Hersteller und prüft, ob das Produkt deiner Vereinbarung entspricht. Ergebnisse kommen oft mit Fotos, Messwerten und Checklisten.
- Vor-Ort-Check beim Hersteller
- Qualitätskontrolle nach deinen Spezifikationen
Es gibt zahlreiche Anbieter, die du unkompliziert beauftragen kannst. Sie stimmen Prüfpunkte und Termin mit dem Hersteller ab und liefern dir einen Bericht, bevor die Ware verschifft wird.
Typisch liegen die Kosten bei 100 bis 250 € pro Prüfung, abhängig von Produkt und Prüftiefe. Das ist gut investiertes Geld, denn du erkennst Mängel, bevor tausende Einheiten im Container landen.
Wann sparst du die Inspection?
Hast du mit einem Hersteller 4 bis 6 reibungslose Bestellungen hinter dir, kannst du die Prüfung bei Folgebestellungen selektiv weglassen.
- Erste Bestellungen: immer prüfen
- Langfristig: Vertrauen aufbauen, Stichproben setzen
Mein Tipp für den Einstieg
Starte mit kleiner Menge, dann skaliere. Kombiniere das mit einer Inspection. Das ist am Anfang sehr lohnenswert und hält Risiken klein.
Fehler 2: Falsche Kennzeichnung und Bedruckung der Kartons
Der zweite Fehler klingt banal, ist aber teuer: fehlende oder falsche Kennzeichnung der Kartons. Das führt dazu, dass Lager die Ware nicht annehmen, Amazon Sendungen ablehnt oder Mitarbeiter alles öffnen müssen. Das kostet Zeit und Zusatzkosten.
Grundlagen der Warenversendung
Ware kommt in der Regel im äußeren Karton, dem Umkarton oder Masterkarton. Darin liegen die Einzelprodukte, zum Beispiel 12 Fahrradtaschen pro Karton. So lässt sich effizient stapeln, scannen und kommissionieren.
Der Masterkarton ist die Transporteinheit, die mehrere Einzelprodukte enthält. Er ist die Basis für Handling, Einlagerung und Versandprozesse.
Schlechte Beispiele vermeiden
Schlechter Aufdruck: nur Markenname und Website, sonst nichts. Es fehlen Produktbezeichnung, Menge, Varianten, Gewicht und Abmessungen. Folge: Keiner weiß, was drin ist. Das Lager muss alles öffnen, prüfen und neu labeln. Das verzögert die Einbuchung und kann zu Ablehnungen führen.
- Produktname fehlt
- Menge fehlt
- Farbe oder Variante fehlt
- Maße und Gewichte fehlen
Mitarbeiter öffnen Kartons manuell, ordnen nach, etikettieren neu. Das kostet bares Geld, blockiert Kapazitäten und verzögert den Verkauf. Genau diese Zusatzkosten kannst du vermeiden.
Bessere Kennzeichnung
Gute Beschriftung zeigt auf einen Blick alle Kerndaten. Dazu zählen:
- Quantity, also wie viele Produkte im Karton sind
- Kartonmaße, Länge x Breite x Höhe
- Net weight, Gewicht der Produkte ohne Karton
- Gross weight, Gewicht inklusive Karton
- Kartonnummer, zum Beispiel 375 von 500
So kannst du später gezielt Kartons mit Variante oder Charge steuern, etwa Kartons 100 bis 200 zuerst ausliefern.
Manchmal ergänzt der Hersteller die Kartonnummer handschriftlich. Das ist nicht ideal, aber besser als keine Nummerierung. Besser ist ein sauberer, gedruckter Aufdruck.
Die perfekte Lösung
Optimal ist eine vollständige, klare Beschriftung, die ohne Scannen verständlich ist. Aus meiner Sicht gehören diese Elemente auf den Karton:
| Element | Beschreibung |
|---|---|
| Unternehmen | Rechtlicher Name oder Produzent |
| Marke | Markenname, unter dem verkauft wird |
| Produkt | Exakte Bezeichnung des Artikels |
| SKU | Artikelnummer zur eindeutigen Zuordnung |
| Farbe/Variante | Zum Beispiel Schwarz, Blau, Set A |
| Quantity | Stückzahl im Karton |
| Maße | Länge x Breite x Höhe des Kartons |
| Net/Gross | Nettogewicht und Bruttogewicht |
| Kartonnummer | Laufnummer, zum Beispiel 120 von 500 |
| Herkunft | Produktionsland, etwa China |
Diese Angaben helfen Lagerteams, fehlerfrei zu arbeiten. Die SKU ist der Schlüssel, der das Produkt in deinem System eindeutig identifiziert und im Lager-Alltag für Tempo sorgt.
- Klare Verknüpfung zu deinem Warenwirtschaftssystem
- Vermeidung von Verwechslungen bei Varianten
- Schnelleres Buchen und weniger Retouren
Barcodes und QR-Codes richtig nutzen
Ganz wichtig: Auf den Masterkarton gehört kein Barcode, der wie ein Produktcode aussieht. Sonst scannt ein Mitarbeiter versehentlich den Karton als einzelnes Produkt. Der Barcode gehört nur auf das Einzelprodukt. Lager oder Fulfillment kleben bei Bedarf eigene Lagercodes auf den Umkarton.
Kein QR auf Umkarton! Lass Produktcodes nur auf den Einzelverpackungen anbringen.
Am Einzelprodukt ist der Barcode Pflicht. Er wird beim Versand gescannt, der Bestand reduziert sich und die Sendung geht an den Kunden. So läuft es bei Amazon genauso wie bei eigenem Fulfillment.
Egal ob Amazon, Shopify oder eBay, das Prinzip bleibt gleich: Masterkarton klar beschriften, Barcode nur am Einzelprodukt.
Fehler 3: Falschen Importort wählen
Der dritte Fehler betrifft den Importort. Viele holen sich Container oder Paletten erst zu sich nach Hause. Danach schicken sie sie weiter in ein anderes Lager. Das ist selten sinnvoll und erzeugt doppelte Wege.
Die entscheidende Frage stellen
Frag dich vor der Einfuhr: Was passiert mit der Ware danach? Verkaufst du nur über Amazon FBA? Oder baust du einen Mix aus Amazon, eigenem Shop und Marktplätzen auf? Vermeide unnötige Transportwege innerhalb Deutschlands, denn die kosten Zeit und oft mehr Geld als du denkst.
Kosten innerhalb Deutschlands
Zusätzliche Inlandstransporte können in Summe teurer sein als der Seetransport pro Einheit. Das ist bares Geld, das dir bei Marge und Skalierung fehlt. Kurz: Manchmal kostet Deutschlandlogistik mehr als der Seeweg pro Stück.
Direkte Importstrategien
Wenn du Amazon FBA nutzt, plane die Ware so, dass sie aus dem Eingangslager schnell zu Amazon weitergeht. Wenn du mehrere Kanäle bedienen willst, importiere direkt in ein Fulfillment-Lager, das deinen Versand für Shop, Amazon und Co abwickelt.
- Direkt zu Amazon (FBA)
- Direkter Import in ein Fulfillment-Lager für Multichannel
Vorteile eines Fulfillment-Lagers
Du zahlst keine versteckten Kosten zu Hause, die Ware ist versandfertig, und dein Team spart Zeit.
- Keine Lagerkosten in der Wohnung oder Garage
- Effiziente Versendung über DHL, DPD und andere Dienstleister
Wann zu Hause importieren?
Nur wenn du wirklich klein startest und keine Weiterverteilung planst, kann es Sinn ergeben. Für ernsthaften Handel ist es in der Regel die schlechtere Wahl. Es bleibt eine interessante Alternative, aber nur in Sonderfällen.
Zusammenfassung: So startest du sicher
Der sichere Import ist kein Hexenwerk. Arbeite mit einem guten Logistiker, nutze den Seeweg für Margen, liefere die richtigen Zolldokumente, sorge für klare Kartonbeschriftung und prüfe die Qualität vor Versand. Wenn du diese drei Fehler vermeidest, bist du auf der sicheren Seite und kannst dich auf Verkauf und Wachstum konzentrieren.
Nächste Schritte für dich
- Logistiker anfragen und Produktdaten vorbereiten
- Quality Inspection vor Versand einplanen
- Zielort klug wählen, idealerweise Fulfillment statt Heimadresse
Bonus: Baue dein E‑Commerce‑Business auf
Wenn du 2024 ernsthaft starten willst, habe ich etwas, das dir Zeit spart und Klarheit bringt. Ich halte einen Online Workshop über zwei Tage, der dir das Fundament zeigt, um ein echtes Business aufzubauen. Wir sprechen über profitable Produkte, Verkauf auf mehreren Plattformen, Marketing, Positionierung und Kalkulation. Normalerweise finden unsere Events nur live in Deutschland statt, oft mit 500 bis 700 Teilnehmern. Diesmal kannst du bequem online dabei sein. Sichere dir deinen Platz über die Seite zur Anmeldung für den 2‑Tage‑Workshop.
Was du im Workshop lernst
Neben Logistik bekommst du Strategien, die direkt in den Alltag passen:
- Produktwahl und Angebotspakete, die sich gut verkaufen
- Marketing-Tipps für Amazon, Shop und Social
Warum jetzt teilnehmen?
Wenn du 2024 ernsthaft vor hast, ein stabiles E‑Commerce‑Standbein aufzubauen, ist das die Abkürzung. Die Inhalte sind auf Umsetzung ausgelegt, nicht auf Theorie.
Weitere Ressourcen
- Für Logistik-Anfragen: Ecommerce.de Logistics
- Mein Podcast mit Fallstudien und Taktiken: eCommerce Podcast anhören
- Mein Instagram für Einblicke ins Tagesgeschäft: @nicklas_spelmeyer
- Tools für Produktrecherche: Helium10 sichern mit Code BYL10
- Multichannel ohne Chaos: APECs Plattform verstehen
Schlussgedanke
Import ist kein Mysterium, sondern ein Prozess. Wenn du Qualität prüfst, Kartons sauber kennzeichnest und den Zielort klug wählst, bringst du Ware zuverlässig von Asien nach Deutschland und machst daraus ein Geschäft. Danke, dass du dir Zeit genommen hast. Was ist dein nächster Schritt, den du heute vorbereitest?
Grundlagen




