Rechnet sich dein Amazon FBA Produkt? Gewinn und Marge richtig berechnen mit kostenlosem Tool

Inhaltsverzeichnis

Wie finde ich heraus, ob ein Amazon FBA Produkt wirklich Geld abwirft oder mit jedem Verkauf Verluste erzeugt? Genau darum geht es hier. Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie ich die Profitabilität prüfe, welche Zahlen wichtig sind und wie ich mit einem kostenlosen Rechner realistische Margen, Kosten und Gewinne kalkuliere. Das Beispielprodukt: Grillhandschuhe. Am Ende weißt du, ob sich dein Produkt lohnt und wie du die nächsten Schritte angehst. Der Kern: Nicht jede gute Idee führt zu Gewinn.

Warum Profitabilität bei Amazon FBA Produkten prüfen?

Die beste Produktidee bringt dir nichts, wenn die Rechnung nicht aufgeht. Viele Seller investieren Zeit, Energie und Geld in die Suche nach Herstellern, in Produktfotos und Verpackungen, nur um später festzustellen, dass pro Verkauf kaum etwas übrig bleibt. Das lässt sich vermeiden, wenn du die Gewinnkalkulation vorab sauber durchziehst. Ich mache das immer, bevor ich überhaupt mit dem Sourcing beginne.

Worum geht es konkret? Ich zeige dir die Kalkulation anhand der Grillhandschuhe. Wir prüfen, ob sich das Produkt mit einem marktgerechten Preis, realistischen FBA Gebühren, Versand, Zoll, Marketing und Stornos rechnet. Ich nutze dafür ein kostenloses Tool, das alle typischen Posten berücksichtigt, auch solche, die in anderen Rechnern gerne fehlen.

Die Risiken, wenn du ohne vorherige Kalkulation loslegst:

  • Hoher Arbeitsaufwand ohne Ertrag
  • Fehlkauf bei der ersten Bestellung
  • Verbranntes Geld in PPC, weil die Marge weg ist
  • Falsche Preispositionierung im Markt

Das Ziel dieses Beitrags: Die Gewinnkalkulation mit echten Amazon-Daten und einem Gratis-Rechner, sodass du eine klare Go/No-Go Entscheidung treffen kannst.

Die Rolle der Gewinnkalkulation im FBA-Prozess

Die Profitabilitätsprüfung folgt direkt auf die Produktrecherche. Wenn die Zahlen nicht stimmen, suche ich nicht weiter nach Herstellern, sondern hake das Produkt ab und spare mir Monate Arbeit. Nur profitable Produkte sind es wert, verfolgt zu werden. Diese Klarheit sorgt später für deutlich bessere Entscheidungen.

Vorteile eines frühen Checks

  • Spart viel Zeit, Geld und Nerven
  • Lenkt Fokus auf Ideen mit echtem Potenzial
  • Baut Sicherheit für die nächsten Schritte auf, etwa Lieferantensuche, Zertifikate und Import

Einstieg in die Amazon-Plattform für die Analyse

Ich starte immer auf Amazon und schaue mir das Beispielprodukt im Live-Markt an. Bei Grillhandschuhen ist die Frage: Lässt sich das Produkt erfolgreich und profitabel verkaufen oder frisst die Kostenstruktur den Gewinn auf? Dazu prüfe ich Verkaufspreise, Bewertungen, FBA Gebühren und setze das ins Verhältnis zu realistischen Einkaufspreisen in China.

Warum Grillhandschuhe als Beispielprodukt?

Grillhandschuhe wirken auf den ersten Blick sinnvoll, gerade saisonal. Aber auch hier gilt: Nicht jedes solide Produkt garantiert Gewinn. Der Markt kann umkämpft sein, die Preise können drücken, Rücksendungen können hoch sein. Das muss sauber berechnet werden.

Zwei Schlüsselinformationen sammeln

Bevor ich rechne, hole ich zwei Basiswerte:

  • Den Verkaufspreis, zu dem ich voraussichtlich auf Amazon anbieten werde
  • Den Einkaufspreis in China inklusive Verpackung und Private Label

Für Preis- und Salesdaten nutze ich Markttools. Wer professionell arbeitet, greift zu Tools wie Jungle Scout Pro, um Durchschnittspreise, Umsätze und Wettbewerbsintensität einzuschätzen.

Den Verkaufspreis bestimmen

Bei der Sichtung der Angebote liegt der durchschnittliche Marktpreis bei etwa 17,62 Euro. Meine Strategie: Ich positioniere mich leicht über dem Durchschnitt, liefere dafür aber ein wertigeres Produkt mit einer hochwertigen Verpackung, zum Beispiel hochwertiges Produkt mit Pappschachtel. In vielen Nischen reicht das, um Käufer mit Qualitätsanspruch anzusprechen, ohne den höchsten Preis im Markt aufzurufen.

Ich sehe mir dazu konkrete Listings an, die sichtbar gut laufen. Ein starker Anbieter verkauft 585 Einheiten pro Monat und setzt rund 14.000 Euro um. Das dient mir als Orientierung und als Benchmark für mögliche Stückzahlen, ohne im ersten Monat genau diese Zahl zu erwarten.

Orientierung an erfolgreichen Verkäufern

  • Beispiel-Benchmark: 585 Verkäufe pro Monat, ca. 14.000 Euro Umsatz
  • Erkenntnis: Mit guter Positionierung ist Verkauf über dem Durchschnittspreis möglich

Dein geplanter Preis

Ich setze in der Kalkulation einen geplanten Verkaufspreis von 22,95 Euro an. Das liegt über dem Durchschnitt, aber unter den teuersten Listings im Segment. Diese Position spielt die Premiumkarte aus, ohne unplausibel teuer zu sein.

Versandkosten über Amazon FBA ermitteln

Für FBA Gebühren nutze ich den offiziellen Amazon Rechner. Der Weg ist simpel: ASIN eintragen, die Konditionen wählen und dann berechnen. Bei den Grillhandschuhen ergibt die Berechnung 2,61 Euro pro Einheit für die FBA Gebühren.

Wenn du präzise arbeiten willst, geh direkt an den offiziellen Rechner von Amazon. Du findest ihn hier in Seller Central als FBA Profitabilitätsrechner. Alternativ gibt es kostenlose Drittanbieter-Optionen wie den kostenlosen Amazon FBA-Rechner von Helium 10. Ich empfehle immer die Zahlen mit dem Amazon-Rechner gegenzuprüfen, weil der die aktuellsten Tarife abbildet.

Warum der Amazon-Rechner hilfreich ist

Die Bedienung ist leicht, die Werte sind nah an der Realität. Einfach Produkt suchen, auf Berechnen klicken, fertig. Das spart Ratearbeiten und gibt solide Richtwerte.

Alternative mit Jungle Scout

Wenn du ohnehin Marktanalysen machst, liefert dir Jungle Scout Pro zusätzlich Preistrends, Sales-Schätzungen und Wettbewerbsdaten. Für die reine FBA-Gebühr nutze ich aber weiterhin den Amazon-Rechner.

Einkaufspreis aus China recherchieren

Ich schaue mir mehrere Angebotsseiten von Herstellern an und gleiche die Preise nach Stückzahl ab. Für Grillhandschuhe liegen viele Angebote im Bereich 1 bis 3 US-Dollar pro Stück, wenn du 1.000 bis 2.000 Einheiten bestellst. Verpackung und Logo on top. Für eine erste, realistische Rechnung setze ich 2,50 US-Dollar pro Stück an, inklusive Pappschachtel und Private Label.

Beispiele aus typischen Listingerfahrungen:

  • 1,30 bis 2,50 US-Dollar bei größeren Losen
  • Höhere Qualität oder Sonderwünsche treiben den Preis etwas

Erste Schätzungen für Mengen

Für die Erstbestellung rechne ich mit 1.000 Stück. Der Zielpreis dafür liegt bei etwa 2,00 bis 2,50 US-Dollar pro Einheit. Auf den ersten Blick sieht das hochwertig und spannend aus, aber die Bestätigung kommt erst über die Gesamtrechnung.

Warum keine exakte Preisfestlegung jetzt?

Die Kalkulation dient der Vorauswahl. Exakte Preise holst du dir später über konkrete Angebote vom Hersteller. Für die Entscheidung Go/No-Go reicht die grobe, aber realistische Spanne völlig aus.

Vorstellung des kostenlosen Gewinnrechners

Ich nutze einen kostenlosen Rechner, den du in Word oder OpenOffice öffnen kannst. Darin sind alle relevanten Kostenarten angelegt. Du findest den Download auf meiner Seite, einfach nach unten scrollen und den Amazon FBA Rechner herunterladen: Kostenlosen FBA Rechner herunterladen.

Was der Rechner abdeckt:

  • FBA Gebühren, inklusive kleiner Zusatzkosten wie 0,50 Euro Lagerlandaufschlag in Deutschland
  • Versandkosten vom Hersteller nach Deutschland, getrennt nach Luft- oder Seefracht
  • Zollsatz und Einfuhrumsatzsteuer
  • Marketingausgaben für PPC in verschiedenen Phasen
  • Rücksendequote und die echten Rücksendekosten (Hin- und Rückversand, Wiederverwertungsquote)
  • Wechselkurs
  • Sonstige monatliche Fixkosten wie Seller Central, Buchhaltung oder Verpackungslizenz

Wie der Rechner aufgebaut ist

Die Eingaben sind klar strukturiert. Ich gebe nur die wichtigsten Eckwerte ein, den Rest berechnet das Tool:

  1. Verkaufspreis je Einheit
  2. Einkaufspreis je Einheit
  3. Versand je Einheit nach Deutschland
  4. FBA-Gebühr je Einheit
  5. Zollsatz, Rücksendequote, Marketingquote, Wechselkurs

Vorteile gegenüber anderen Tools

Viele Online-Rechner blenden wichtige Posten aus oder rechnen Rücksendungen zu simpel. Der kostenlose Rechner bildet die realen Kosten korrekt ab, gerade bei Stornos, Marketing und Umsatzsteuer. Das macht ihn besonders wertvoll für Einsteiger und für präzise Szenarien.

Grundlegende Eingaben in den Rechner

Jetzt trage ich die Zahlen ein, die wir gesammelt haben. Ich starte mit dem Launch-Szenario.

  • Verkaufspreis: 22,95 Euro
  • Einkaufspreis: 2,50 US-Dollar
  • Versand nach Deutschland: 0,48 US-Dollar pro Einheit als Schätzung für 1.000 Stück
  • FBA-Gebühr: 2,61 Euro pro Einheit

Die 0,48 US-Dollar je Einheit ergeben sich aus einer groben Transportkalkulation bei 1.000 Stück. Da Grillhandschuhe klein und leicht sind, ist der Stückkostenanteil beim Versand überschaubar.

Versand nach Deutschland detaillieren

Ich setze im Beispiel 2.500 US-Dollar für die Ware an und 700 bis 800 Euro für den Transport. Auf 1.000 Stück umgelegt sind das rund 0,48 US-Dollar pro Einheit. Luftfracht kann bei so kleinen Produkten eine Option sein, gerade für die erste Lieferung.

FBA-Versandgebühren eintragen

Die FBA-Gebühr von 2,61 Euro ist aus dem Amazon-Rechner übernommen. Ich trage sie 1 zu 1 ein, damit die Rechnung realistisch bleibt.

Zoll und Steuern berücksichtigen

Für den Zollsatz nehme ich eine pragmatische Schätzung von 5 Prozent. In der Praxis liegen viele Konsumprodukte im Bereich 3 bis 6 Prozent. Die Einfuhrumsatzsteuer liegt im Standard bei 19 Prozent. Zu beachten: Zoll und Einfuhrumsatzsteuer beziehen sich auf den Warenwert plus Transport, nicht auf deinen späteren Verkaufspreis.

Warum 5 Prozent als Schätzung?

Die genaue Tarifnummer ist je Produkt unterschiedlich, aber für die Vorauswahl sind 5 Prozent eine realistische Annahme. Wer es exakt will, prüft den HS Code. Für die Go/No-Go Betrachtung reicht die Spanne völlig.

Kleinunternehmer-Option

Der Rechner bildet Szenarien mit und ohne Vorsteuerabzug ab. Wenn du als Kleinunternehmer startest, sind Preise ohne Umsatzsteuer besonders wichtig, da du die Einfuhrumsatzsteuer nicht zurückholen kannst.

Marketingkosten in der Launch-Phase

Ich sehe mir die Nische an: Viele Bewertungen, starke Konkurrenz. Das heißt, ich muss zu Beginn mehr in PPC investieren, um Sichtbarkeit aufzubauen. Für das Launch-Szenario setze ich eine Marketingquote von 20 Prozent auf den Umsatz an. Am Anfang investiere ich bewusst mehr, um organisch nach oben zu kommen.

Nischen-Wettbewerb analysieren

Viele Listings mit vielen Rezensionen sind ein klares Signal. Die Nische ist umkämpft, also plane ich höheres PPC und eine konkurrenzfähige Preispositionierung ein.

Anpassung im Rechner

Im Rechner stelle ich das Szenario auf Launch und setze Marketing auf 20 Prozent. Das bildet die ersten Wochen realistisch ab.

Stornorate und Wechselkurs einbeziehen

Grillhandschuhe werden nicht täglich genutzt, oft passen sie nicht optimal, deshalb ist eine Rücksendequote von 10 Prozent eine solide Annahme. Beim Wechselkurs setze ich 0,88 Euro pro US-Dollar an. Der Rechner rechnet alle Dollarwerte sauber in Euro um.

  • Rücksendekosten: Der Rechner berücksichtigt Hin- und Rückversand
  • Wiederverkaufsquote: Im Schnitt sind 70 Prozent der Retouren noch verkaufsfähig, 30 Prozent nicht mehr

Warum 10 Prozent Stornos?

Bei Handschuhen spielen Passform, Härtegrad und Materialgefühl eine große Rolle. Daraus ergeben sich messbare Rücksendungen, die ich nicht beschönige.

Sonstige Kosten

Monatliche Fixkosten kannst du optional eintragen, etwa:

  • Seller Central: 39 Euro
  • Buchhaltung: zum Beispiel 8 bis 20 Euro
  • Rechnungstool: je nach Anbieter
  • Verpackungslizenz und Zertifikate, wenn nötig

Für das erste Produkt halte ich das schlank oder teste die Auswirkung getrennt.

Erste Ergebnisse: Gewinn pro Stück im Launch

Nach Eingabe aller Werte zeigt mir der Rechner die Ergebniskennzahlen. Spannend sind vor allem Gewinn pro Stück, Marge und ROI im Launch.

  • Gewinn pro Stück im Launch: 2,33 Euro
  • Gesamtkosten je Stück bis nach Deutschland, ohne Umsatzsteuer: 3,62 Euro
  • Marketingkosten pro Stück im Launch: enthalten, da 20 Prozent auf den Umsatz

Wichtige Kennzahlen erklären

  • Gewinn pro Stück: 2,33 Euro nach allen relevanten Kosten im Launch
  • ROI im Launch: 176,68 Prozent, das ist solide für den Start

Umsatzsteuer-Details

Der Rechner zeigt sowohl Werte mit als auch ohne Umsatzsteuer. Für die betriebswirtschaftliche Sicht betrachte ich die Nettowerte, sofern ich vorsteuerabzugsberechtigt bin.

Monatliche Verkäufe schätzen

Der Benchmark liegt bei 585 Stück pro Monat beim starken Wettbewerber. Ich starte konservativ mit 200 Verkäufen im Launch-Monat. Das ist realistisch, wenn Preis, Präsentation und PPC passen.

Marketing-Investition bei 200 Sales

Bei 20 Prozent Marketingquote und 200 Verkäufen liegt die Investition bei rund 1.000 Euro. Das ist nötig, um die erste Traktion zu erzeugen.

Gewinn pro Monat im Launch

Mit 200 Verkäufen erreiche ich im Launch einen Monatsgewinn von etwa 467 Euro. Die Marge liegt bei rund 10 Prozent. Das ist für die Startphase normal und wird später besser.

Warum das Produkt interessant ist

Die erste Rechnung zeigt Potenzial. Ich kann die Verkäufe steigern und gleichzeitig Kostenpositionen optimieren. Größere Bestellmengen senken den Einkaufspreis, bessere Rankings reduzieren die Marketingquote. Launch-Margen sind niedriger, aber das Potenzial wächst mit jeder Optimierung.

Nächste Schritte empfehlen

Wenn die Launch-Rechnung passt, gehe ich die Lieferantensuche an. Erst dann lohnt es sich, hart zu verhandeln und die Qualitätsdetails festzuzurren.

Übergang zur Expected-Phase

Nach einigen Wochen oder Monaten hat das Produkt ein besseres organisches Ranking. Ich stelle im Rechner auf Expected um, reduziere die Marketingquote und optimiere die Logistikannahmen.

  • Marketing: 8 Prozent vom Umsatz
  • Versand pro Einheit: konservativ 0,60 US-Dollar, je nach Frachtart
  • Einkauf: bleibt zunächst gleich, wird später mit Volumen günstiger

Organisches Ranking nutzen

Mit besseren Rankings sinkt mein PPC-Anteil. Gleichzeitig steige ich mit mehr Sichtbarkeit in den organischen Verkäufen.

Höhere Verkaufszahlen

Ich setze 350 Einheiten pro Monat an. Das liegt unter dem Benchmark von 585 Stück, ist aber für eine solide Platzierung mit Premiumauftritt und fairem Preis realistisch.

Ergebnisse in der Expected-Phase

Jetzt wird es spannend. Mit 350 Verkäufen, 8 Prozent Marketing und optimiertem Versand ergibt sich folgendes Bild:

  • Monatsgewinn: rund 2.000 Euro
  • Gewinn pro Stück: etwa 6,00 Euro
  • ROI: 321 Prozent, also das fast Dreifache auf den eingesetzten Wareneinsatz

Marketing bei 350 Sales

Die Marketingkosten liegen bei knapp 670 Euro im Monat, was weiterhin wettbewerbsfähig ist. Der organische Anteil der Sales arbeitet für dich, PPC hält die Sichtbarkeit.

Marge-Optimierung

Die Marge landet im idealen Bereich zwischen 20 und 30 Prozent. Das ist mein Zielkorridor für stabile, skalierbare Produkte. Die Rücksendequote lasse ich weiterhin bei 10 Prozent, weil sich das Produkt selbst nicht ändert.

Potenzial und Skalierung

Bei 350 Verkäufen liegt der Monatsumsatz bei etwa 8.000 Euro. Mit weiterem Feinschliff, mehr Bewertungen und einer eventuell besseren Einkaufskondition ist sogar mehr drin. Die Recherche und das saubere Durchrechnen haben sich bereits zu diesem Zeitpunkt gelohnt.

Warum 350 Units realistisch sind

Ich positioniere mich als Premium, bleibe aber 2 bis 3 Euro unter den teuersten Listings. Das hilft mir, Preis und Qualität glaubwürdig zu verbinden.

Weiterentwicklung der Kosten

Mit größeren Bestellmengen sinkt der Einkaufspreis. Auch der Stückpreis beim Versand fällt. Beides hebt die Marge weiter an.

Häufige Fallstricke vermeiden

Viele rechnen ihre Produkte schön und wundern sich, warum am Ende wenig übrig bleibt. Die größten Stolpersteine:

  • Marketingquote zu niedrig ansetzen
  • Rücksendequote ignorieren oder zu niedrig kalkulieren
  • Zoll, Einfuhrumsatzsteuer und Zusatzkosten nicht sauber berücksichtigen
  • FBA-Gebühren schätzen, statt mit dem Rechner zu prüfen

Storno-Berechnung im Detail

10 Prozent Stornos sind nicht einfach 10 Prozent vom Verkaufspreis. Es kommen Kosten hinzu: Rückversand, Wiederaufbereitung und der Wertverlust. Realistisch sind etwa 70 Prozent der Retouren noch verkaufsfähig und 30 Prozent nicht mehr. Der Rechner bildet das korrekt ab.

Anpassungen für Spezialfälle

Wenn du zum Beispiel Lebensmittel mit 7 Prozent Umsatzsteuer verkaufst, kannst du im Tool den Steuersatz anpassen. In der Demo erhöhte sich der Gewinn bei 7 Prozent Umsatzsteuer um knapp 1.000 Euro, weil sich die Steuerlast auf den Nettoverkauf verändert.

Praxisbeispiel kompakt: Eingaben und Eckwerte

Zur besseren Übersicht fasse ich die wichtigsten Launch-Eingaben in einer Tabelle zusammen. So hast du die Basis auf einen Blick.

Kennzahl Wert
Geplanter Verkaufspreis 22,95 Euro
Durchschnittspreis im Markt ca. 17,62 Euro
Einkaufspreis pro Einheit 2,50 US-Dollar
Versand nach DE pro Einheit 0,48 US-Dollar
FBA-Gebühr pro Einheit 2,61 Euro
Zollsatz 5 Prozent
Einfuhrumsatzsteuer 19 Prozent
Marketingquote Launch 20 Prozent vom Umsatz
Rücksendequote 10 Prozent
Wechselkurs 1 US-Dollar = 0,88 Euro
Launch-Verkäufe 200 Einheiten
Gewinn pro Stück Launch 2,33 Euro
Monatsgewinn Launch ca. 467 Euro
ROI Launch 176,68 Prozent

Für die Expected-Phase ändern sich vor allem Marketingquote, Versandannahme und Verkäufe. Ergebnis: Gewinn pro Stück etwa 6 Euro, Monatsgewinn rund 2.000 Euro bei 350 Verkäufen.

Werkzeuge, die ich nutze

Für die Kostenkalkulation arbeite ich mit zwei Kategorien von Tools:

Den kostenlosen, detaillierten FBA-Rechner für die Gesamtkalkulation kannst du hier bekommen: Kostenlosen FBA Rechner herunterladen.

Wenn du gern Alternativen testest, schau dir auch den kostenlosen FBA-Rechner von Helium 10 an. Wichtig ist, dass du die Ergebnisse immer mit dem Amazon-Rechner gegenprüfst.

Nächste Schritte nach der Kalkulation

Wenn dein Produkt die Launch- und Expected-Rechnung besteht, geht es an den Lieferanten:

  • Angebote einholen
  • Qualität, Zertifikate und Verpackung klären
  • Logistikweg wählen, zum Beispiel Luftfracht für den Start, später Seefracht
  • PPC-Plan für die ersten 30 bis 60 Tage erstellen

Zur Vertiefung kannst du dir weitere Ressourcen holen:

Fazit: Grillhandschuhe rechnen sich, wenn die Zahlen stimmen

Grillhandschuhe zeigen, wie wichtig eine ehrliche Kalkulation ist. Im Launch mit 200 Sales komme ich auf etwa 467 Euro Monatsgewinn, später mit 350 Sales auf rund 2.000 Euro. Die Marge wandert in den Zielbereich, der ROI ist stark. Entscheidend ist, alle Kosten mitzudenken, gerade Marketing und Stornos. Nutze den kostenlosen Rechner, prüfe deine Profitabilität früh und arbeite mit belastbaren Zahlen.

Wenn du soweit bist, geh den nächsten Schritt, such dir deinen Hersteller und bau dein Listing. Hast du Fragen zur Kalkulation, zum Import oder zu Zertifikaten? Lass es mich wissen. Danke fürs Lesen und viel Erfolg bei deinem nächsten Produkt!

 

Über den Verfasser

Nicklas Spelmeyer

eCommerce.de Consulting GmbH

Aus einem WG Zimmer heraus begann Nicklas vor über 4 Jahren selbst damit eigene Produkte über das Internet zu verkaufen. Dabei entwickelte er eigene Strategien, dachte E-Commerce neu und erreichte in Monaten, was andere in Jahren nicht erreichen konnten.

Angetrieben davon sein Wissen mit anderen zu teilen und Menschen dabei zu helfen sich etwas Eigenes aufzubauen gründete er die eCommerce.de Consulting GmbH und betreut bis Dato über 1000 Unternehmer und Selbstständige.

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