Kalte Luft, warme Vorfreude. Bei minus drei Grad sitze ich mit meinem Team im Auto und fahre in ein Fulfillment-Lager, um unsere Produkte zu besuchen. Ich will zeigen, wie unser Versand läuft, wie Prozesse aussehen, wo Retouren landen und warum diese Einblicke wichtig sind, wenn man E-Commerce ernsthaft betreibt. Für alle, die mit Amazon FBA starten oder den Sprung zum eigenen Shop planen, steckt hier viel drin. Es geht um echte Abläufe, klare Learnings und ein Gefühl für das, was hinter einem erfolgreichen Shop steht. Kurz: So fühlt sich Fulfillment von innen an.
Die Fahrt zum Lager: Ein Winterabenteuer beginnt
Wir rollen über die Autobahn, draußen ist es kalt, drinnen läuft die Heizung und die Stimmung ist gut. Neben mir sitzt Dieter Spelmeyer, vorneweg geht die Begrüßung auf unserem YouTube-Kanal. Ich sage kurz, worum es geht: Wir sind unterwegs in ein Fulfillment-Lager von Freunden, wir schauen uns alles an, sprechen über mögliche Zusammenarbeit und werfen einen Blick auf unsere eigenen Produkte in den Regalen.
Ein kurzer Spruch lockert die Runde auf: Im Justiz-Gefangenentransport sitzen heute wohl die ganzen Dropshipper. Der Humor hilft, denn die Luft ist frostig, die Vorfreude dafür warm.
Dann ein Moment, der bleibt: Ein riesiger Greifvogel zieht über die Fahrbahn. Ich schaue kurz rüber, unterbreche meinen Satz und grinse. „Boah, das ist ein riesiger Greifvogel, der extrem geil aussah!“ Solche Augenblicke machen die Fahrt lebendig. Und sie passen zur Stimmung: gleich sehen wir unser Lager, gleich wird es konkret.
Wer ist Niklas Spelmeyer? Der Weg zum Ecommerce-Erfolg
Ich habe vor über fünf Jahren gestartet, neben meinem Job, mit Amazon FBA. Die ersten Schritte waren klein, aber klar. Ich saß an einem Schreibtisch, in einem schlichten Zimmer, auf einem uralten Laptop, der kaum Google laden konnte. Trotzdem habe ich losgelegt.
- Alte Ausrüstung
- Viele Probleme
- Lernen neben dem Job
Die Probleme gehörten dazu. Produktionsfragen, Lieferzeiten, Qualitätskontrolle, Cashflow, Marketing. Ich habe alles Stück für Stück angepackt. Ausdauer schlägt Perfektion.
Heute generieren wir jeden Monat mehrere hunderttausend Euro Umsatz auf Amazon. Das kam nicht über Nacht, aber es kam, weil das Fundament stimmte und wir dran geblieben sind.
Warum ich Amazon FBA immer noch als besten Einstieg sehe? Weil es super vielseitig ist und weil du es neben deinem Job anfangen kannst. Die Produktsuche macht Spaß, Marketing ist greifbar, das Gespräch mit Herstellern schult dein Gespür für Qualität und Kosten. Vor allem aber: Du baust dir eine Selbstständigkeit auf, die dir Freiraum lässt, statt dich in ein neues Hamsterrad zu stecken.
Amazon nimmt dir viel ab:
- Lagern
- Versenden
- Fotos machen
- Retouren bearbeiten
Ein eigener Shop ist großartig, aber am Anfang oft schwerfällig. Systeme aufsetzen, Versandprozesse organisieren, Retouren managen, Payment einrichten. Mit FBA bekommst du Geschwindigkeit und Klarheit. Du musst nicht sofort Vollzeit reingehen. Du kannst lernen, testen und wachsen.
Wenn du gerade startest, findest du solide Grundlagen im offiziellen Anfängerleitfaden von Amazon. Eine praxisnahe Ergänzung ist diese Anleitung für die ersten Schritte mit FBA. Für einen tieferen Überblick hilft auch der Einsteiger-Leitfaden von SPACEGOATS.
Langfristige Strategien: Von FBA zum eigenen Online-Shop
FBA ist für den Start top. Langfristig empfehle ich aber, einen eigenen Shop aufzubauen, sobald sich deine Produkte stabil verkaufen. So bist du weniger abhängig, du testest mehr Marketingkanäle und baust dir deine eigene Kundenliste auf. Genau das machen alle starken Marken.
Lernen von großen Marken
Adidas oder Apple verkaufen nicht nur im eigenen Store. Sie sind auf unterschiedlichen Flächen präsent, wo Kunden sind. Amazon, eigener Shop, stationäre Händler, Marktplätze. Multi-Channel ist keine Kür, sondern eine logische Erweiterung.
Überall, wo Kunden sind
Folgende Kanäle setze ich in der Regel in Kombination ein:
| Plattform | Vorteil |
|---|---|
| Amazon | Reichweite, Vertrauen, schneller Start |
| Eigener Shop | Volle Kontrolle, bessere Marge, CRM |
| Marktplätze | Zusätzliche Sichtbarkeit, breitere Zielgruppe |
| Einzelhandel | Haptik, Marke im Regal, neue Kundengruppen |
Wir verkaufen seit mehreren Jahren erfolgreich auf Amazon und bauen auf dieser Basis den eigenen Shop aus. Der heutige Lagerbesuch passt genau in diese Phase. Wir wollen Prozesse sehen, Daten prüfen und an den Stellen optimieren, die zählen.
Ankunft im Fulfillment-Lager: Erste Eindrücke
Links abbiegen, Parkplatz, raus aus dem Auto. Ein riesiges Lager, bereit für Action. Ich treffe den Geschäftsführer der neolymp GmbH. Neolymp wurde 2018 gegründet, das hat mir Marcel bereits erzählt. Seit etwa einem Jahr machen sie Fulfillment für Fremdkunden. Er leitet das mit, ist montags bis freitags vor Ort, oft länger, und betreut die Kunden aktiv. Wir sind mittlerweile ebenfalls dabei. Das freut mich, denn Zusammenarbeit steht bei uns für Wachstum mit System.
Der Alltag ist klar strukturiert: Wareneingang, Einlagerung, Kommissionierung, Verpackung, Versand, Retouren. Prozesse, die stehen, sind das Rückgrat. Genau das will ich heute sehen.
Der Wareneingang: Wo alles beginnt
Der erste Stopp ist die Eingangszone. Hier kommt die Ware an, wird geprüft und vorsortiert. Daneben liegt der Retourenbereich, aufgeräumt und ruhig. Unsere Retouren sind gering, was an der Produktqualität liegt. Auch die Verpackungen sind hochwertig, das spürt man sofort. Das Team hat für uns passende Lösungen ausgesucht, damit Produkte sicher ankommen und Kunden zufrieden sind.
Die Verpackung ist kein Nebenthema. Sie schützt, spart Kosten, steigert die Wahrnehmung. Wenn das sitzt, sinken Retouren und negative Bewertungen.
Dann geht es zum Picking-Prozess. Ein Mitarbeiter nimmt ein Handheld-Gerät und pickt anhand der Aufträge, die aus unserem Warenwirtschaftssystem reinkommen. Sauber, planbar, schnell. Die Ware wird aus den Masterkartons genommen und auf die vorgegebenen Plätze gebracht.
So läuft der Ablauf:
- Auftrag kommt rein
- System weist Regal zu
Beispiel aus dem Alltag: Unser letztes Paket wurde morgens abgefertigt. Sobald die Position leer ist, geht automatisch eine E-Mail an das Fachpersonal. Das Team sieht den Auftrag, geht an den passenden Regalplatz und macht das Paket versandfertig. Klar und effizient.
Der Lagerprozess: Von Einlagerung bis Versand
Spannend finde ich die Automatisierung. Das System weist Plätze zu, wie ein Dirigent. „Bitte geh zu Regalplatz 21, da steht trade GmbH.“ Solche Anweisungen machen den Prozess transparent. Ich sehe auf dem Laufweg sogar Beschriftungen wie „Billy trade Oldenburg“. Das ist greifbar. So verlieren Teams nicht den Überblick, selbst bei steigenden Mengen.
Zeitlich arbeitet das Lager straff. Vom Wareneingang bis zur Einlagerung dauert es meist unter 24 Stunden, maximal 72. Schneller rein, schneller verfügbar.
Der Schritt-für-Schritt-Prozess:
- Ware wird sortiert
- Paletten werden zusammengestellt
- Eingefoliert und mit Etiketten versehen
- Aus dem Container in die Struktur
Ein wichtiger Punkt: Etikettierung. Jede Einheit bekommt ein Etikett mit Bild und Nummer. Das ist enorm hilfreich, gerade wenn Kunden keine saubere Kennzeichnung auf Masterkartons nutzen. Das Team kann so auch unerfahrene Neukunden anleiten, welche Etiketten, welche Platzierung, welche Angaben sinnvoll sind.
Nützliche Hinweise, die ich mitnehme:
- Offene Kartons sauber schließen
- Eindeutige Etiketten anbringen
- Klare Referenzen für die Logistik ergänzen
Im Kern gilt: Die kleinen Details zählen. Je besser der Wareneingang läuft, desto stabiler der gesamte Prozess.
Verpackung und Versand: Das Herz des Lagers
Hier passiert der Moment, den Kunden am Ende merken. Hier werden Produkte verpackt, etikettiert und auf die Reise zu hoffentlich glücklichen Kunden geschickt. Stell dir vor, die Tore sind zu, trotzdem herrscht Bewegung. Fördertechnik, Laufwege, Routine.
Eine technische Spielerei fällt auf: Die Luftzirkulation. Im Boden gibt es Öffnungen, von oben kommt Luft, die nach hinten gedrückt wird. Das sorgt für ein gutes Klima im Lager. Ziemlich krass, wie viel durchdachte Technik man oft gar nicht sieht.
Nachhaltigkeit spielt mit. Pappe wird gesammelt und an die Industrie verkauft. So wird Abfall zu Geld. Früher hat so eine Tonne über 100 Euro gekostet, heute sind es nur noch einstellige Beträge. Wir lachen kurz. Preise fallen, Preise steigen, Hauptsache der Prozess bleibt sinnvoll. Ich mag die Haltung: Nichts wegwerfen, was noch Nutzen hat.
Es gibt sogar den Running Gag im Team: Seitdem wir Abfall verkaufen, macht Abfall Freude. Aus Verpackungsresten wird Material mit Wert. Gut organisiert, sauber dokumentiert.
Coole Lager-Momente: Spaß hinter den Kulissen
Natürlich ist das hier Arbeit, aber die Kultur passt. Im Sommer auf der Rampe stehen, Musik an, kurzer Team-Moment. „Coole Momente!“ Manchmal gehen die Lichter aus, dann läuft Techno aus einer Bose-Anlage und es wird weitergepackt. Klar, das ist nicht der Standard, und Kunden würden sich wundern, wenn Laser-Effekte auf der Rechnung stünden. Aber genau solche Augenblicke schweißen zusammen.
Sicherheit bleibt trotzdem wichtig. Die Halle ist alarmgesichert, auch wegen der Versicherung. Im Eingangsbereich hängen Kameras. So kann man im Zweifel noch Monate später prüfen, was reinkam, was rausging und wo etwas hakte. Täglich wird dokumentiert. So verliert man auch bei tausenden Paketen nicht den Überblick.
Wachstum bedeutet, Prozesse mitzuwachsen. Das Rückgrat muss stark sein. Ohne Struktur geht es ab einer gewissen Menge nicht mehr. Hier stimmt das Setup.
Retouren-Handling: Was passiert mit zurückgesandten Produkten?
Retouren sind kein Störfeuer, sondern ein Instrument. Im Lager steht der Retourenwagen bereit. Die Stücke, die zurückkommen, laufen durch einen festen Ablauf:
- Bearbeiten
- Aufbereiten
Dann entscheidet die Sichtprüfung: A-Ware oder B-Ware. Alles wird sauber eingebucht. Kunden erhalten die passende Gutschrift. Die Positionen fließen zurück in das System, damit Bestände und Auswertungen stimmen.
Ich laufe durch und komme mir ein bisschen vor wie in der „Sendung mit der Maus“. Man schaut zu, wie Dinge ihren Weg gehen. Hier hin, dort hin, Prüfen, Freigeben, Einlagern. Es ist sachlich, aber spannend, weil jede Station Sinn ergibt.
Mein Tipp an aktive Verkäufer: Schaut euch eure Retouren regelmäßig an. Du siehst früh, wenn in der Produktion etwas schief läuft. Falsche Nähte, zu schwache Klebstoffe, brüchige Teile. Gib deinem Hersteller klare Hinweise. Achte auch auf Missbrauch. Wurde ein Produkt benutzt, beschädigt und zu Unrecht zurückgeschickt? Wenn du ein eigenes Fulfillment hast, kannst du das prüfen und triffst bessere Entscheidungen.
Auf dem Heimweg: Reflexionen und Tipps
Auf dem Rückweg gehen mir die Bilder noch einmal durch den Kopf. Die Halle, die Struktur, die Leute, die Abläufe. Sehr geil, wie es läuft! Besonders der Blick auf die Retouren war wertvoll. Genau da finden sich oft die größten Hebel für Produktqualität und Kundenzufriedenheit.
Warum Retouren prüfen Sinn macht:
- Du erkennst Muster und Fehlerquellen früh
- Du verbesserst die Produktionsqualität
- Du reduzierst Kosten und steigerst Bewertungen
Wenn du gerade deinen Shop aufbaust, such dir einen Partner, der Fulfillment mitdenkt und nicht nur abwickelt. Frag ruhig an, auch wenn die Nachfrage hoch ist. Parallel kannst du dir Gedanken machen, wie du die Prozesse bei dir im Unternehmen so aufstellst, dass du langfristig unabhängig wirst.
FBA bleibt für mich der einfachste Weg, in den Handel reinzukommen. Amazon kümmert sich um Lager, Versand, Fotos und Retouren. Du kannst starten, ohne dich in Logistik zu vergraben. Später, wenn du skalierst, baust du den eigenen Shop auf, optimierst Marketing, testest Bundles und erweiterst die Vertriebskanäle.
Wenn du tiefer einsteigen willst, findest du bei mir passende Ressourcen:
- Mit dem Programm FBA Unstoppable starten
- Mein neues Buch lesen, das du unter Ecommerce.de Buch findest
- Unseren Podcast und Blog auf Ecommerce.de entdecken
- Strategien für Wachstum mit FBA skalieren sichern
- Nützliche Tools wie Helium 10 mit diesem Zugang testen
Highlights des Besuchs: Geschenke und Goodies
Ein persönliches Highlight: Wir haben Akkupressur-Matten als Geschenk bekommen. Coole Produkte, sauber verarbeitet. Mein Bauchgefühl sagt 5 Sterne, echtes Urteil folgt, nachdem wir sie getestet haben.
- Akkupressur-Matten
- Schokolade
Die Schokolade habe ich diesmal nicht mitgenommen. Trotzdem mag ich die Idee. Solche Goodies sind stark, wenn man Kunden überraschen will. Ein kleines, direkt nutzbares Extra, statt ein generischer Gutschein. Es steigert die Zufriedenheit, fördert positive Bewertungen und macht deine Marke greifbar.
Ich gebe später ein ausführliches Feedback zu den Produkten. Wichtig ist mir der Gedanke dahinter: Goodies sind kein billiger Trick, sondern ein Werkzeug für Beziehung und Marke.
Warum Fulfillment den Unterschied macht
Vom einfachen Start bis zur Skalierung entscheidet nicht nur das Produkt, sondern das System dahinter. FBA nimmt Druck raus und gibt dir Raum zum Lernen. Wenn du am Anfang stehst, hilft dir der Start mit FBA Unstoppable. Du baust Know-how auf und nutzt bestehende Infrastruktur.
Amazon macht es leicht. Keine eigene Lagerfläche, keine komplizierten Versandregeln, kein Retourenchaos. Du konzentrierst dich auf Produkt, Marketing und Marke.
Wenn die Zahlen stimmen, gehst du den nächsten Schritt. Du baust deinen Shop, testest Kampagnen, baust E-Mail-Listen auf und kombinierst die Kanäle. Genau das machen wir gerade. Von Amazon zu Multi-Channel, mit Partnern, die Prozesse ernst nehmen.
Meine Tipps für deinen Weg:
- Starte mit FBA, halte es simpel
- Lerne an echten Prozessen, nicht an Theorien
- Baue später deinen Shop auf und denke in Kanälen
- Prüfe regelmäßig Retouren und halte Qualitätsstandards hoch
- Führe klare Systeme für Wareneingang, Pick, Pack, Ship
Abonniere unseren Kanal, schau dir weitere Videos an und bau dein Setup Schritt für Schritt auf. Viel Erfolg, du schaffst das.
Fazit
Was bleibt vom Lagerbesuch? Saubere Prozesse, wenig Blabla, viel Substanz. Ich sehe Teams, die an den Details arbeiten, und Systeme, die wachsen können. Für mich ist das der Kern von E-Commerce: Produkt plus Prozess. Wer beides beherrscht, gewinnt.
Starte schlank mit FBA, bleib nah an den Zahlen, prüfe Retouren, und denk frühzeitig an deinen eigenen Shop. Danke fürs Lesen. Worauf wartest du, um deinen Prozess heute ein Stück besser zu machen?
Grundlagen




