Steuern und Buchhaltung waren für mich zu Beginn eine echte Kopfschmerz-Geschichte. Wenn du dich mit Amazon FBA selbstständig machen willst, wirkt das Thema schnell größer als es ist. Im Angestelltenverhältnis läuft fast alles automatisch. Als Unternehmer musst du dich kümmern. In diesem Guide zeige ich dir, was wirklich auf dich zukommt, wie du sauber startest und wie du dir viel Stress sparst. Keine Theorie, sondern praxisnah und ohne Fachchinesisch. Wenn du dich gerade erst selbstständig machen willst, findest du hier die Basics, die zählen.
Warum Steuern und Buchhaltung für Amazon FBA-Anfänger wichtig sind
Ich kenne das Gefühl, am Anfang keinen Plan zu haben. Genau dann neigt man zu Aufschieberitis und sammelt 20 Ordner Chaos. Das brauchst du nicht. Die Unterschiede zum Angestelltenjob sind simpel:
- In Jobs werden Steuern automatisch abgeführt.
- Als Selbstständiger musst du dich selbst kümmern.
Mit einem klaren Ablauf, den passenden Tools und einem Steuerberater läuft das. Und zwar schneller, als du denkst.
Der Unterschied zu einem Angestelltenverhältnis
Im Job werden Lohnsteuer und Sozialabgaben direkt abgezogen. Am Jahresende gibst du eine Steuererklärung ab und bekommst oft etwas zurück. In der Selbstständigkeit gibt es keinen Autopiloten. Du meldest, zahlst und dokumentierst selbst. Das hat Vor- und Nachteile:
- Pro: Mehr Kontrolle über dein Geld.
- Contra: Mehr Arbeit, wenn du es ohne System machst.
Bei 3000 Euro Gehalt als Angestellter sind Steuern und Beiträge schon weg, bevor das Geld ankommt. Die Steuererklärung bringt dann eventuell eine Erstattung.
Als Unternehmer musst du vorausplanen, Unterlagen sammeln und fristgerecht melden. Sonst verlierst du schnell den Überblick. Vermeide den Chaos-Ordner-Albtraum!
Wichtige Hinweise vorab: Kein Steuerberater-Rat
Ich verkaufe seit Jahren erfolgreich Produkte über Amazon. Ich bin aber kein Steuerberater. Hier geht es nicht um Steuersparen oder besondere Modelle. Es geht darum, was du konkret vorbereiten musst, damit dein Start gelingt. Es geht ausdrücklich nicht um das Thema wie sparst du Steuern. Die Basics reichen am Anfang völlig.
Fokus auf Basics für Neulinge
Dieser Artikel richtet sich an alle, die noch nie selbstständig waren und mit FBA starten wollen. Mein Ziel: dir Sicherheit geben und dir die nächsten Schritte zeigen. Kurz gesagt:
- Gewerbeanmeldung
- Finanzamt und Steuernummer
- Umsatzsteuer verstehen und melden
- Einkommensteuer auf deinen Gewinn
Du musst kein Steuerfuchs sein, um zu starten. Ich war es auch nicht. Mit klaren Abläufen und etwas Unterstützung klappt das.
Schritt 1: Dein Gewerbe anmelden
Wenn du Produkte verkaufen willst, brauchst du als Gewerbetreibender eine Gewerbeanmeldung. Das geht beim Gewerbeamt deiner Stadt. Du füllst ein kurzes Formular aus, bezahlst die Gebühr und das war es auch schon. Das Ganze dauert oft nur wenige Minuten.
Wichtig: Danach meldet sich das Finanzamt bei dir. Oft dauert es ein paar Wochen, bis Post kommt. Du kannst aber auch aktiv werden und dir den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung direkt besorgen.
Der Weg zum Gewerbeamt
Die Anmeldung ist unkompliziert. Ich wusste das selbst am Anfang nicht und habe das ehrlich gesagt aufgeschoben. Völlig unnötig. Geh hin, fülle das Formular aus, fertig.
Formular ausfüllen: Was brauchst du?
- Persönliche Daten
- Tätigkeit, zum Beispiel Onlinehandel oder Amazon FBA
- Startdatum
- Kontaktdaten
Das erledigst du in einem Rutsch.
Nächster Schritt: Finanzamt-Meldung
Mit dem Fragebogen zur steuerlichen Erfassung meldest du dich beim Finanzamt. Du gibst an, was du machst, wie du startest und ob du umsatzsteuerpflichtig bist. Danach bekommst du zwei Nummern, die wichtig sind:
- Steuernummer
- Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-ID)
Die Steuernummer erklärt
Die Steuernummer ist deine Identität beim Finanzamt. Darüber läuft alles. Du brauchst sie für Meldungen und Bescheide.
USt-ID: Deine Rechnungs-Identität
Die USt-ID gehört auf deine Rechnungen. Gerade mit Amazon ist das wichtig, da vieles automatisiert ist. Die Nummer ordnet Umsätze deinem Unternehmen zu. Wenn du den Aufbau deines Geschäfts vertiefen willst, findest du Trainings und Support bei FBA Unstoppable.
Die Umsatzsteuer: Grundlagen verstehen
Viele ignorieren das Thema am Anfang, was später schmerzt. In Deutschland verkaufst du an Endkunden in der Regel zu Brutto-Preisen. Der Bruttopreis enthält die Umsatzsteuer, die du einsammelst und an das Finanzamt abführst. Standard sind 19 Prozent, es gibt auch Ausnahmen mit 7 Prozent.
Du sammelst die Umsatzsteuer ein, bewahrst sie auf und meldest sie. Amazon tut das nicht für dich. Das ist dein Job.
Brutto vs. Netto im Verkauf
Ein Produkt kostet 50 Euro brutto. Davon sind 19 Prozent Umsatzsteuer. Einfache Rechnung:
- Brutto: 50,00 Euro
- Umsatzsteuer 19 Prozent: 7,98 Euro
- Nettoerlös: 42,02 Euro
Je nach Gebühren und Kosten bleibt davon natürlich nicht alles als Gewinn. Aber wichtig ist: Diese 7,98 Euro gehören dir nicht, sie gehören dem Finanzamt.
Ausnahmen: 7 Prozent Steuersatz
Für bestimmte Güter gilt der ermäßigte Steuersatz von 7 Prozent. Ob deine Produkte darunterfallen, musst du prüfen. Ein guter Überblick für FBA-Einsteiger, inklusive Checklisten, steht in diesem Leitfaden für Verkäufer: Steuerthemen für Amazon-Verkäufer im Überblick.
Deine Verantwortung: Abführen der USt
Im Gegensatz zum Gehalt wird nichts automatisch abgezogen. Du zahlst die Umsatzsteuer aktiv an das Finanzamt. Der Vorteil: Das Geld bleibt zunächst bei dir, bis du es abführst. USt und Einkommensteuer sind getrennte Paar Schuhe. Umsatzsteuer bezieht sich auf deinen Umsatz, nicht auf deinen Gewinn.
Monatliche Umsatzsteuervoranmeldung
Standard ist die monatliche Meldung. Du meldest, wie viel Umsatzsteuer du im Monat eingenommen hast. Ein Beispiel: Du verkaufst 100 Mal ein Produkt für 50 Euro. Das sind 5000 Euro Umsatz und rund 798 Euro Umsatzsteuer. Diese Summe meldest und zahlst du. Unter Umständen kannst du beim Finanzamt auch eine vierteljährliche Meldung beantragen.
Wie oft melden?
Vorgabe ist monatlich. Später kannst du bei geringer Zahllast auf quartalsweise melden umstellen. Das ist unabhängig von Gewinn oder Verlust.
Beantragung längerer Fristen
Besprich das mit deinem Finanzamt. Je nach Zahllast sind längere Intervalle möglich. Das verbessert oft den Cashflow.
Vorsteuer: Geld vom Finanzamt zurückholen
Jetzt kommt die angenehme Seite der Umsatzsteuer. Kaufst du etwas fürs Unternehmen, ist darin ebenfalls Umsatzsteuer enthalten. Diese Vorsteuer bekommst du zurück. Der Vorsteuerabzug ist profitunabhängig und wirkt sofort.
Ein Beispiel: Du kaufst ein Smartphone für 1190 Euro. Die enthaltene Umsatzsteuer sind 190 Euro. Diese 190 Euro holst du dir über die Voranmeldung zurück.
Einkäufe als Unternehmer
Jeder betriebliche Einkauf zählt. Typische Beispiele:
- Laptop, Monitor, Schreibtisch
- Software und Tools
- Verpackungsmaterial, Etiketten
- Wareneinkauf für Amazon
Wichtig ist eine klare Trennung zwischen privat und betrieblich. Hebe Belege auf, am besten digital.
Berechnung der Rückerstattung
Das Finanzamt verrechnet die vereinnahmte Umsatzsteuer mit deiner Vorsteuer. Ist die Vorsteuer höher, bekommst du Geld zurück. Das passiert monatlich und ist unabhängig vom Gewinn.
Monatliche Abrechnung im Detail
Du meldest beides: Umsatzsteuer aus Verkäufen und Vorsteuer aus Ausgaben. Die Differenz ergibt die Zahllast. Der positive Effekt: Du arbeitest mit dem Geld, bevor es abgeführt wird. Ein praktischer Einstieg in Regeln, Kosten und Setups für FBA, inkl. steuerlicher Aspekte, ist der kompakte Überblick von Taxdoo: Amazon FBA Guide zu Setup, Tipps, Kosten und Steuern.
Wenn du mehr ausgibst als einnimmst
Gerade in der Startphase kann es sein, dass du mehr investierst. Dann erhältst du die Differenz erstattet. Das entlastet die Liquidität.
Einkommensteuer und Gewerbesteuer: Es geht um deinen Gewinn
Die große Frage lautet oft: Wenn ich 5000 Euro Gewinn mache, wie viel bleibt? Wichtig: Einkommensteuer und Gewerbesteuer zahlst du auf deinen Gewinn, nicht auf deinen Umsatz. Die Selbstständigkeit ist hier flexibler als ein Angestelltenjob. Verluste kannst du verrechnen und vortragen.
Deine Rechtsform entscheidet, wie Besteuerung und Auszahlung funktionieren. Die meisten starten mit einem Einzelunternehmen.
Verschiedene Rechtsformen und Steuern
Ein kurzer Überblick für den Start:
- Einzelunternehmen: Du zahlst Einkommensteuer auf deinen Gewinn, wie auf dein Gehalt. Progressiv, nach Tabelle.
- GmbH: Die Gesellschaft zahlt Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer. Bleibt Geld in der GmbH, liegen die Gesamtsteuern grob bei etwa 30 bis 31 Prozent. Für Privatentnahmen kommen Lohnsteuer oder Abgeltungen dazu.
- GbR, AG: Für die meisten Anfänger nicht relevant, weil sie komplexer sind.
Ein gut aufbereiteter Einstieg, inklusive Tipps zur Zusammenarbeit mit Steuerberatern, ist dieser Überblick: Amazon FBA Steuern im Überblick.
Steuersätze im Überblick
Als Einzelunternehmer greift die progressive Einkommensteuer. Je höher der Gewinn, desto höher der Satz. Am Anfang ist die Belastung oft ähnlich wie bei Angestellten mit vergleichbarem Einkommen.
Keine Steuer auf Umsatz
Du zahlst nicht auf 20.000 Euro Umsatz, sondern auf den Gewinn nach Kosten. Das ist entscheidend.
Verlustabschreibung
Verluste kannst du gegen zukünftige Gewinne verrechnen. Das verschafft dir Luft und Stabilität in der Aufbauphase.
Vorteile als Selbstständiger
Es gibt Stellschrauben, die du als Selbstständiger nutzen kannst. Du kannst dich zum Beispiel von der gesetzlichen Rentenpflicht befreien lassen. Die Krankenversicherung kannst du privat wählen. Unter 30 Jahren sind die Beiträge oft deutlich günstiger. Viele zahlen 300 bis 350 Euro im Monat für sehr guten Schutz. Wenn du nebenberuflich selbstständig bist, bleibt alles über deinen Job laufen.
Sozialabgaben sparen
Bei einem Nebenbusiness zahlst du nicht doppelt in Kranken- und Rentenversicherung ein. Erst bei Vollzeit trägst du das komplett selbst.
Private Krankenversicherung
Besonders für junge Vollzeit-Selbstständige sind die Beiträge attraktiv. Vergleiche genau und plane langfristig.
Kleine Übersicht: Rechtsform und Besteuerung
Rechtsform | Besteuerung Kernpunkte | Für wen geeignet |
---|---|---|
Einzelunternehmen | Einkommensteuer auf Gewinn, progressiv | Einsteiger |
GmbH | Körperschaftsteuer, GewSt, ca. 30 bis 31 Prozent im Unternehmen, Entnahmen separat | Fortgeschrittene |
GbR | Wie Einzelunternehmen, mehrere Gründer | Teams, Start |
Hinweis: Für Entscheidungen zur Rechtsform sprich mit einem Steuerberater. Für Einsteiger ist das Einzelunternehmen meist der schnellste Weg.
Nebenberuflich vs. Vollzeit: Steuerliche Auswirkungen
Viele haben Sorge, dass ein Nebengewerbe steuerlich schadet. Die Entwarnung: Wenn du neben deinem Job startest, ändert das an deinen Sozialabgaben nichts. Deine zusätzlichen Einkünfte werden zum Gehalt addiert und nach der Einkommensteuertabelle versteuert. Keine Doppelbeiträge.
Ein Beispiel: Du verdienst 3200 Euro brutto im Job und erzielst 1500 Euro Gewinn im Monat nebenbei. Besteuert wird das Gesamteinkommen. Deine Steuerklasse kann sich bei geändertem Status verschieben. Ein Nachteil entsteht dadurch aber nicht.
Keine Nachteile für Nebenjobs
Alles läuft über deinen Hauptjob weiter. Die Krankenkasse bleibt dort aktiv. Rentenbeiträge ebenso. Keine Angst vor Steuernachteilen!
Die Nebeneinkünfte wandern in die Berechnung deines Gesamteinkommens. Mehr ist es nicht.
Vollzeit-Übergang
Wenn du komplett in die Selbstständigkeit gehst, übernimmst du alles selbst. Plane das sauber und lege Rücklagen an.
Steuerklassen und Einkommenssteigerung
Mit höherem Einkommen kann der persönliche Steuersatz steigen. Das ist normal. Eine Strafe ist es nicht. Es geht nur um die richtige Planung.
Doppelte Abgaben? Nein!
Solange du nebenberuflich startest, zahlst du nicht doppelt. Das ist ein häufiger Irrtum.
Steuerberater: Dein Helfer für Einfachheit
Steuern sind nicht kompliziert, wenn Profis helfen. Ein guter Steuerberater kostet weniger als viele denken. In vielen Fällen bekommst du komplette Betreuung, inklusive Buchhaltung und Umsatzsteuervoranmeldungen, schon ab unter 100 Euro im Monat. Das lohnt sich, weil du dich auf Produkt, Kunden und Wachstum konzentrieren kannst.
Wichtig: Suche jemanden, der Erfahrung mit Amazon hat. Das spart Rückfragen und Zeit.
Warum einen Steuerberater engagieren?
Du gibst Routineaufgaben ab, vermeidest Fehler und hältst Fristen ein. Im E-Commerce ist alles digital. Du brauchst keine Papierstapel. Ein Berater kümmert sich um:
- Umsatzsteuervoranmeldungen
- Jahresabschluss und Einkommensteuer
- Belegprüfung und digitale Ablage
Dieser Einsteiger-Guide hilft dir zusätzlich beim Verständnis und bei der Suche: Amazon FBA Steuern und Steuerberater finden.
Kosten und was du bekommst
Für ein faires Honorar erhältst du Ruhe und Struktur. Viele Kanzleien bieten Pakete an, die auf Onlinehändler zugeschnitten sind. Wenn du Kontakte zu spezialisierten Beratern suchst, kannst du dir über mein Netzwerk im Training