Die Frage knallt gerade durch jede Seller-WhatsApp-Gruppe: Wird Amazon FBM das neue FBA? Ersetzt das M das A? Gehen jetzt alle rüber zu FBM, obwohl FBA so bequem ist? Meine Antwort fällt differenziert aus, und genau deswegen spaltet dieses Thema die Szene. Einige sagen sofort Ja, andere winken ab. Fakt ist: FBM kann dir je nach Produkt und Setup einen fünf- bis sechsstelligen Mehrgewinn pro Jahr bringen, bei wenig zusätzlichem Aufwand. Und fast niemand spricht offen über die echten Zahlen dahinter. Ich schon.
Ich zeige dir konkret, für welche Produkte FBM die deutlich bessere Option ist, wo die Haken liegen, wie du die Buybox und Prime sicherst und wie du deine Ersparnis sauber berechnest. Das Ziel: Du gehst mit einer klaren Entscheidung raus, nicht mit einer Meinung.
Einführung in die Debatte: Wird FBM das neue FBA?
Die Community ist gerade zweigeteilt. Die eine Seite ruft: FBA forever, keine Lust auf extra Arbeit. Die andere Seite rechnet nach und stellt fest: Da liegt Geld auf der Straße. Dieses Thema spaltet die Community in zwei Lager.
Es gibt einen einfachen Grund, warum so wenige Seller FBM wirklich nutzen: Super wenig Leute gehen das Thema an. Viele haben nie sauber durchgerechnet, bei welchen Produkten FBA teurer ist als FBM. Und noch weniger kennen die Stellschrauben, um Buybox und Prime sicher in den Griff zu bekommen.
Das Potenzial ist enorm. Ich spreche in echten Cases von Einsparungen pro Bestellung, die sich aufs Jahr gesehen auf fünf bis sechsstellige Beträge summieren. Bei identischem Produkt, identischer Nachfrage, identischem Listing. Nur mit anderer Logistik.
Wenn du tiefer ins Thema einsteigen willst, findest du viele Grundlagen in meinem ausführlichen Vergleichsartikel Amazon FBA vs. FBM: Der ultimative Vergleich und im praxisnahen Überblick Amazon FBM: Vor- und Nachteile im Vergleich zu FBA.
Grundlagen: Was ist Amazon FBA genau?
FBA bedeutet Fulfillment by Amazon. Du schickst deine Ware zu Amazon, Amazon lagert sie und verschickt sie, sobald ein Kunde bestellt. Der Ablauf ist für Einsteiger ideal, weil vieles automatisiert ist und du wenig operativen Aufwand hast.
Ablauf von FBA
- Produkt vorbereiten, etikettieren, Umkartons packen
- Anlieferplan erstellen und Ware an Amazon-Fulfillment senden
- Nach Wareneingang: Amazon übernimmt Lagerung und Versand
Amazon übernimmt alles nach Erhalt der Ware.
Vorteile für Anfänger
FBA ist für den Start oft die bessere Wahl. Es ist etwas simpler und einfacher, du musst keine 3PL-Prozesse aufsetzen und hast weniger Support-Arbeit.
Wenn du die Unterschiede im Überblick sehen willst, hilft auch dieser neutrale Artikel mit weiteren Details zur Buybox und Sichtbarkeit: Amazon FBA vs. FBM: Was ist der Unterschied.
Was bedeutet Amazon FBM im Detail?
Bei FBM, Fulfillment by Merchant, lagerst und verschickst du selbst. Das heißt nicht, dass du Kartons im Wohnzimmer stapelst und täglich zur Post fährst. In der Praxis nutzt du in 95 Prozent der Fälle einen 3PL, also einen externen Logistiker.
Definition von FBM
- Du verkaufst wie gewohnt über Amazon.
- Die Bestellung kommt bei dir an.
- Ein externer Dienstleister (3PL) lagert, pickt, packt und verschickt.
Ein Third-Party-Logistiker sendet die Ware, nicht Amazon.
Visueller Überblick
FBA: Ware geht ins Amazon-Lager, Amazon verschickt bei Bestellung.
FBM: Ware liegt beim 3PL, Bestellung wird über dein System an den 3PL übergeben und an den Kunden gesendet.
Warum das Thema jetzt relevant wird
Ich habe mit FBA vor über fünf Jahren angefangen. Dieses Business hat mein Leben verändert. Ich bin ohne Agentur, ohne Software-Startup und ohne Logistikfirma gestartet, sondern mit dem einfachen Verkauf von eigenen Produkten über Amazon. Ich bin absolut verliebt in FBA.
Warum also den Komfort hergeben? Die Antwort ist klar: Kosten. Amazon ist funktional stark, aber bei einigen Produktklassen teuer. Und zwar so teuer, dass sich der Wechsel zu FBM lohnt, ohne dass du dafür deine Firma umbauen musst.
Kostenvergleich: Ein reales Beispielprodukt
Ich zeige dir ein echtes Beispiel, mit dem ich selbst gearbeitet habe: die Marke Oakfire. Ich habe die Brand letztes Jahr verkauft, Zahlen und Setup sind dokumentiert. Es geht um ein Produkt mit rund 5 Kilogramm Gewicht. Das ist wichtig, weil Gewicht und Volumen die Logistikkosten treiben. Eine Marke, die mir gehörte. Ich teile die Zahlen, damit du siehst, wo die Hebel liegen. Komplett transparent für dich.
FBA-Kosten im Detail
- Versandgebühr FBA: 7,70 € pro Bestellung. Hohe Gebühr wegen Gewicht und Größe.
- Anliefergebühr: 1,92 € pro Produkt. Hintergrund: Pro Umkarton 3,84 €, hier passten nur zwei Produkte in einen Karton, daher geteilt.
- Handling Charge beim Spediteur: 0,95 €. Für Labeling, Handling und Versand zum Amazon-Lager.
- Lagergebühr: 0,32 € pro Monat. Gering pro Einheit, aber auf kubikmeter-Basis ist Amazon teuer.
FBM-Kosten im Detail
- Versandgebühr 3PL: 5,40 € pro Bestellung. Effizientere Struktur, keine Amazon-Overheads.
- Handling Charge 3PL: 0,25 €.
- Lagergebühr: 0,09 € pro Monat. Rund ein Viertel der FBA-Lagerkosten.
Kompakter Vergleich
| Kostenposition | FBA | FBM |
|---|---|---|
| Versand pro Bestellung | 7,70 € | 5,40 € |
| Anlieferung zu Amazon | 1,92 € | — |
| 3PL Handling/Inbound | 0,95 € | 0,25 € |
| Lager pro Monat | 0,32 € | 0,09 € |
| Summe pro Bestellung | 10,89 € | 5,74 € |
Ergebnis: 5,15 € Ersparnis pro Bestellung bei FBM in diesem Beispiel.
Einsparungspotenzial pro Bestellung
Das Beispiel oben ist kein Ausreißer. In meinen Auswertungen über viele Accounts sehe ich, dass bei mindestens 30 bis 35 Prozent der Produkte mehr als 3 € pro Bestellung drin sind. Jedes dritte Produkt hat enormes Potenzial. Bei einem Verkaufspreis von 40 € sind 3 € mehr Gewinn fast 10 Prozent mehr Marge. Das ist ein echter Kostenvorteil gegenüber der Konkurrenz.
Warum ist Amazon teurer? Amazon ist primär auf Funktionalität und Skalierbarkeit ausgelegt, nicht auf aggressive Preisoptimierung. Viele Seller bestätigen das seit Jahren. Die Logistik ist stabil, aber oft teurer als nötig. Ein weiterer Blick von außen lohnt sich, etwa im Überblick von Everstox: FBA vs. FBM: was passt besser zu deinem Business?
Vorteile von FBM jenseits der Kosten
Kosten sind wichtig, aber nicht alles. Es gibt handfeste Vorteile, die im Alltag massiv helfen.
Bessere Retouren-Handhabung
Retouren über Amazon sind teuer und starr. Bei FBM kannst du Prozesse schlanker halten, besser prüfen und entscheiden, was wirklich als B-Ware, Austausch oder Gutschrift läuft. Retouren bei Amazon teuer.
Mehr Kontrolle über die Ware
Bei FBA ist deine Ware im System. Änderungen sind schwer, Amazon ist dafür zu groß. Beim 3PL kannst du anpacken: Verpackungen optimieren, Bundles testen, Chargen separieren oder Ware spontan an andere Kanäle geben. Amazon zu groß und systematisiert. Beispiele: Fehlerhafte Einleger austauschen, Händlerbund-Label ergänzen, Multichannel-Verfügbarkeit erhöhen.
Schnellere Verfügbarkeit
Anlieferung bei Amazon kann in Spitzenzeiten 1 bis 2 Wochen dauern. Beim 3PL liegt die Zeit von Anlieferung bis Versandfreigabe oft bei nur 3 bis 4 Stunden. Ergebnis: weniger Out-of-Stock, stabilere Rankings, weniger Umsatzverlust. Das gilt besonders zu Black Friday oder Weihnachten, wenn jedes verkaufte Stück zählt.
Erweiterte Marketing-Optionen
Bei FBA bist du bei der Verpackung limitiert. Bei FBM hast du mehr Spielraum für Beileger, QR-Codes, Onlineshop-Promos oder Servicekarten.
- Verpackungsfreiheit: Du kannst dein Branding sauber ausspielen. Amazon sieht Verpackung nie.
- Multichannel-Vorteil: Ware ist sofort für deinen Shop, eBay oder andere Marktplätze verfügbar. Mehr Möglichkeiten für deinen Onlineshop.
Nachteile von FBM: Die harten Fakten
FBM ist kein Selbstläufer. Es ist operativ anspruchsvoller, wenn du es falsch aufsetzt. Ich gehe die echten Nachteile offen durch, inklusive realer Quoten aus meinem Betrieb.
Höherer Kundensupport-Aufwand
Bei FBA kümmert sich Amazon um Versandprobleme. Bei FBM hat der Kunde dich als Ansprechpartner. Das ist machbar, aber es braucht System.
- 2 bis 3 Prozent: Lieferung kommt nicht an oder zu spät an. Ursachen sind meist Paketdienst-Fehler, nicht dein Logistiker. Das passiert bei Amazon genauso.
- 1 Prozent: Retourenlabel müssen manuell angefordert werden. Nicht automatisiert.
- 0,5 Prozent: Ware ist beschädigt, Ersatzversand und Klärung nötig. Kunde fragt nach, du kümmerst dich.
- 1 bis 3 Prozent: Tracking-Fragen bei Lieferverzögerungen. Typisch sind Zustellung einen Tag später, Ablage beim Nachbarn, Label nicht gefunden.
In Summe sind 5 bis 10 Prozent der Bestellungen irgendwie betroffen. Erfordert Zeit, aber lösbar. Wer schon einen eigenen Shop betreibt, kennt diese Quoten. Mit Templates, klaren SLAs und einem 3PL, der Retourenprozesse im Griff hat, lässt sich das sauber abbilden. Einen guten Überblick zu typischen FBM-Nachteilen findest du auch hier: FBA vs. FBM: Welches Modell passt zu Ihnen?
Risiko des Buybox-Verlusts
Amazon ist auf Kundenzufriedenheit optimiert. Wenn dein Versand zu langsam wirkt oder Werte fehlen, kann die Buybox temporär weg sein. Besonders neue FBM-Seller bekommen die Buybox manchmal erst nach einigen Tagen, bis Vertrauen da ist. Das ist kein Weltuntergang, aber du musst Stabilität beweisen.
Wichtig ist, dass du die Buybox-Quote trackst und deinen 3PL messbar steuerst. Super wichtig zu tracken. Ein sauberes ERP mit Live-Daten macht hier den Unterschied.
Prime-Badge-Risiko und Absicherung
FBM ist nicht gleich Non-Prime. Mit einem passenden 3PL kannst du Prime durch Verkäufer nutzen. Amazon erwartet bei Prime eine hohe Pünktlichkeitsquote, häufig im Bereich von 95 Prozent. Nicht deine Schuld, wenn DHL versagt. Damit dir das nicht auf die Füße fällt, gibt es eine einfache Absicherung:
- Lass dir vom Paketdienst jeden Tag eine Abholung mit Uhrzeit schriftlich bestätigen.
- Lege diese Nachweise bei Amazon vor, wenn Quoten kurzfristig abstürzen.
- Danach bleibt dein Prime-Badge bestehen, da die Verzögerung beim Carrier lag.
Rechtlich bewegt sich hier einiges. Amazon öffnet sich zunehmend für FBM-Seller und fairere Bedingungen, nicht nur freiwillig, sondern auch durch regulatorischen Druck. Mehr Benefits wie Prime-Logo.
Wenn du eine zweite Meinung willst, lies dir den nüchternen Überblick mit Pro und Contra durch: Amazon FBA vs. FBM: Was ist der Unterschied.
Umsetzungstipps: Den Wechsel planen
Ohne Zahlen ist FBM nur Bauchgefühl. Mit Zahlen ist es eine saubere Business-Entscheidung. Ich empfehle dir, jedes Produkt mit einem einfachen Sheet durchzurechnen. So siehst du schwarz auf weiß, wie groß der Unterschied ist.
Der FBM-Rechner
Ich stelle dir meinen FBM-Rechner kostenfrei zur Verfügung. Hier trägst du dein Produktvolumen, deine Umkarton-Mengen, Amazon-Gebühren, 3PL-Gebühren und Versandpreise ein. Am Ende siehst du die Gesamtkosten für FBA und FBM direkt nebeneinander, inklusive Multibestellungen.
- Eingabefelder: Volumen in Kubikmeter, Produkte pro Umkarton, Umkarton-Gebühren. Standardwerte bei Anlieferungen liegen oft bei 3,84 € pro Karton.
- Weitere Parameter: Pick- und Pack-Gebühr, 3PL-Versand, prozentualer Anteil der 2er-Bestellungen. Gerade bei Supplements wird FBM hier deutlich günstiger, weil zwei Dosen in ein Paket gehen, aber nur einmal Versand anfällt.
Du kannst dir den Rechner mit einem Klick kopieren: FBM Rechner als Google Sheet kopieren.
Plane auf Datenbasis, nicht aus dem Bauch.
Persönliche Empfehlung: Aufwand vs. Ersparnis
Rechnen wir ein kleines Beispiel. Du sparst 3 € pro Bestellung. Du hast 100 Bestellungen im Monat. Das macht 300 € Ersparnis. Bei 5 bis 10 Bestellungen fallen jeweils 2 bis 3 Minuten zusätzlicher Support an. Sagen wir Worst Case: 10 Fälle mal 3 Minuten sind 30 Minuten.
Ergebnis: 300 € Ersparnis für 30 Minuten Aufwand. Das entspricht 600 € Stundenlohn.
- 1.000 Bestellungen pro Monat: 3.000 € Ersparnis.
- 10.000 Bestellungen pro Monat: 30.000 € Ersparnis.
Purer Gewinn in deine Tasche. Entscheide dann bewusst, ob du diese halbe Stunde im Monat selbst machst oder für 50 bis 60 € an einen Freelancer abgibst. Digitale Assistenzen kosten oft 10 bis 20 € pro Stunde und können mit klaren Vorlagen 90 Prozent der Fälle allein abarbeiten. 50 bis 60 € im Monat für mehrere Hundert Euro Ersparnis ist ein No-Brainer.
Praktische Umsetzung mit 3PL
Der Schlüssel liegt in Automatisierung und sauberem Setup. Du brauchst drei Dinge: einen zuverlässigen 3PL, ein ERP oder Wawi, das Amazon sauber anbindet, und klare Service-Standards.
E-Commerce.de Logistics als Beispiel-Setup
So läuft es bei uns in der Praxis:
- Kostenfreies JTL-ERP für unsere Logistikkunden
- Klare Schulung, wie du FBM im Seller Central einrichtest
- Eigene Anbindung mit SellerPoint, automatische Auftragsübertragung in Echtzeit
- Rückspielung der Trackingnummern an Amazon ohne manuelle Arbeit
Das Setup ist schnell umgesetzt. Mit 30 bis 40 Klicks bist du live. Du kümmerst dich nur noch um Sonderfälle. Wenn du dazu tiefer einsteigen willst, findest du eine ausführliche Einordnung in meinem Artikel Amazon FBA vs. FBM: Der ultimative Vergleich.
Für Anfänger ohne großes Kapital
Du musst nicht sofort alles auf FBM drehen. Teste FBM ergänzend, halte FBA als Safety-Net. Parallel laufen lassen ist oft die sicherste Variante. So reduzierst du Out-of-Stock-Phasen und schonst Cash, weil deine Ware nicht wochenlang auf Freigabe im Amazon-Lager wartet.
Allgemeine Tipps
- Wähle einen 3PL mit klaren SLAs, guter Carrier-Auswahl und Echtzeitdaten.
- Nutze ein ERP, das Amazon-Aufträge zuverlässig verarbeitet.
- Tracke Buybox, Prime-Quote und Carrier-Performance täglich.
Ein ergänzender, neutraler Blick auf die operativen Unterschiede hilft bei der Entscheidung: FBA vs. FBM: Vor- und Nachteile.
Historischer Kontext: Warum FBM jetzt boomt
Vor fünf Jahren war FBM oft unattraktiv. Du konntest kein Prime nutzen, Versandlabels über Amazon waren teurer als direkt bei DHL, und die Sichtbarkeit litt. War ein Minusgeschäft.
Heute ist das Bild anders. Große Seller mit hunderten Millionen Umsatz setzen stark auf FBM. Viele haben eigene Logistik aufgebaut. Du musst das nicht nachbauen. Du kannst die Vorteile über einen 3PL mitnutzen, inklusive Prime durch Verkäufer.
Dazu kommt: Regulatorischer Druck und Gerichtsbeschlüsse haben Amazon gezwungen, FBM-Sellern fairere Bedingungen zu geben. Der Algorithmus straft FBM nicht mehr pauschal ab. Ja, du kannst bei Umstellung kurzfristig einen kleinen Dip sehen, genauso wie bei größeren PPC-Änderungen. Danach stabilisiert sich die Performance, wenn deine Versandqualität passt.
Wenn du im Detail querlesen willst, schau in den strukturierten Vergleich von Everstox: FBA vs. FBM: was passt besser.
Häufige Mythen und Realitäten
- Dein Account wird nicht gesperrt, nur weil du FBM testest. Temporärer Buybox-Verlust kann vorkommen, ist aber selten und trackbar. 1 Stunde max, trackbar.
- Du musst dich nicht dauerhaft binden. Teste ein Hybrid-Modell, 50 Prozent FBA, 50 Prozent FBM. Jederzeit wieder umschalten.
- Hater schreien gern, bis es Standard wird. Genau das habe ich schon mehrfach erlebt. Wer früh rechnet und sauber umsetzt, hat den Preisvorteil.
Für zusätzliche Perspektiven von außen kannst du dir auch diesen Leitfaden anschauen: FBA vs. FBM: Welches Modell passt zu Ihnen?.
Konkrete Rechenbeispiele und Sonderfälle
Ein Punkt, den viele vergessen: Multibestellungen. Wenn Kunden zwei identische Produkte kaufen, rechnet Amazon FBA in der Regel auch zweimal Versandkosten in deiner Kalkulation. Beim 3PL zahlst du nur einmal den Paketversand, plus zweimal Pick. Das macht FBM bei kleinen, oft mehrfach gekauften Produkten noch attraktiver. Typische Beispiele: Supplements, Kleinteile, Verbrauchsgüter.
Weitere Stellschrauben, die deine Kalkulation beeinflussen:
- Kartonierung: Je mehr Einheiten pro Umkarton, desto niedriger die Anlieferkosten pro Stück.
- Lagerdauer: FBM skaliert bei langen Lagerzeiten oft besser, weil die monatlichen Gebühren niedriger sind.
- Gewichtsklassen: Je größer und schwerer, desto eher kippt die Rechnung zugunsten von FBM.
- Retourenquote: Wenn du eine hohe Retourenquote hast, kann FBM wirtschaftlicher sein, weil du flexibler mit B-Ware und Wiedereinlagerungen umgehen kannst.
Wenn du das für dich konkret berechnen willst, nutze meinen FBM Rechner als Google Sheet. Trage deine echten Zahlen ein, nicht Schätzwerte. Schon kleine Abweichungen beim Versandpreis oder bei der Pick-Gebühr können die Marge spürbar verändern.
Was du für Buybox und Prime konkret brauchst
- Liefertreue: Messe die Carrier-Performance, notiere Zustellzeiten und halte tägliche Abholbelege fest.
- Cut-off-Zeiten: Definiere feste Zeiten, bis wann Bestellungen am selben Tag rausgehen.
- Tracking-Kommunikation: Standardisiere Antworten für typische Kundenfragen, halte Status transparent.
- Rückfalloption: Halte FBA-Bestand für Peaks bereit, vor allem zum Weihnachtsgeschäft.
Ein guter Überblick über die Auswirkungen auf Buybox und Sichtbarkeit findet sich in diesem Artikel von DataFeedWatch: Amazon FBA vs. FBM: der Unterschied.
Nützliche Ressourcen, wenn du starten willst
- Praxisleitfaden mit weiteren Vergleichen: Amazon FBA vs. FBM: Der ultimative Vergleich
- Kostenrechner zum direkten Kopieren: FBM Rechner als Google Sheet
- Meine Website mit Programmen und Angeboten: ecommerce.de Startseite
- Mein Buch für Anfänger, strukturiert und verständlich: Buch für Amazon-Einsteiger
- Austausch für erfahrene Seller: ecommerce.de Podcast für Profis
- Persönlicher Einblick und Updates: Mein Instagram Account
Hinweis: Wenn du bei der operativen Umsetzung Unterstützung willst, gibt es bei uns ein Setup mit JTL, direkter Amazon-Anbindung und Schulung, das dir den Start deutlich erleichtert. Frag gern an, wenn du das prüfen willst.
Fazit: Lohnt sich FBM für dich?
FBM ist kein Allheilmittel. Je größer und schwerer dein Produkt, desto besser stehen die Chancen, dass FBM profitabler ist. Bei vielen kleinen, schnell drehenden Artikeln bleibt FBA unschlagbar simpel. Aber bei rund einem Drittel aller Produkte sehe ich ein spürbares Einsparpotenzial, oft ab 3 € pro Bestellung, teilweise darüber.
Der Weg ist einfach: Nimm deinen Kalkulator, rechne die echten Zahlen, teste FBM parallel, sichere Prime und Buybox mit klaren Prozessen ab. Nutze den FBM Rechner, und entscheide datenbasiert. Stell dir am Ende nur eine Frage: Möchte ich 3 bis 5 € mehr Gewinn pro Bestellung, wenn der Mehraufwand überschaubar ist?
Ich beantworte Fragen gern in den Kommentaren. Wenn du Unterstützung beim Setup brauchst, melde dich. Triff eine klare Entscheidung auf Basis von Zahlen, nicht aus Gewohnheit. Danke fürs Lesen und viel Erfolg bei deinem nächsten Schritt.
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