Amazon PPC Strategie – darauf musst Du achten

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Amazon PPC Strategie – darauf musst Du achten

Der ACoS, TAcos, ROAS, Anzeigengruppen, Keywords, Keyword-Suche, Produktdetailseiten, Sponsored Brand, Sponsored Display, Retargeting und noch viele weitere Begriffe sind insbesondere für Amazon-Neulinge oft unbekannt. Aber auch viele aktive Verkäufer fühlen sich aufgrund der verschiedenen Einstellungen und Möglichkeiten als Werbetreibende unsicher und treffen falsche Entscheidungen, die Ihre Ads später unnötig teuer werden lassen.

Wenn die PPC-Kampagnen dann später nicht so laufen, wie gewünscht fällt es schwer den Fehler zu finden. Der übrigens auch nicht immer direkt bei deinen Werbeanzeigen liegen muss. Schließlich ist auch PPC nur ein Teil deines Amazon Business und es gibt viele Dinge, die getan werden müssen, um Umsatz und Gewinn zu steigern.

Unter Amazon PPC versteht man das sogenannte „Pay-per-Click“. Das bedeutet, man zahlt als Werbetreibender immer nur dann, wenn ein potenzieller Kunde auch wirklich auf deine Anzeige klickt.

Solltest Du mit dem Verkauf von Produkten auf Amazon starten wollen, haben wir Dir in unserem Artikel „Wie Produkt finden für Amazon“ bereits erklärt, wie Du als zukünftiger Amazon-Werbetreibender eine für Dich passende Nische und Produkte findest, um bei Amazon erfolgreich verkaufen zu können und Umsatz zu machen. Heute zeigen wir Dir, wie Du effektive PPC-Kampagnen startest und worauf Du unbedingt achten solltest. Aber nie vergessen, wer erfolgreich werben möchte, braucht auch ein gutes Produkt.

Extra-Tipp:

Behalte immer deine Ausgaben und Einnahmen im Blick, einer der größten Fehler von Amazon-Neulingen besteht darin, dass sie die Kosten der PPC-Kampagnen nicht im Auge haben und einfach laufen lassen ohne zu optimieren.

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PPC Kampagnen – was ist das?

Amazon bietet uns Händlern unterschiedliche Möglichkeiten an, Werbung auf dem Amazon Marketplace zu schalten. Dabei erfolgt die Vergütung nach dem Pay-per-Click System. Der Werbetreibende wird also nur dann zur Kasse gebeten, wenn der Interessent auf die jeweilige Anzeige klickt.

PPC Kampagnen Schalten

Bevor Du anfängst Dein Produkt zu bewerben, ist es erst einmal sehr wichtig zu verstehen, dass Deine Kampagnen eine feste Struktur brauchen, damit Du Dich später zurechtfindest und optimieren kannst.

Dazu kannst Du für jedes Deiner Produkte ein sogenanntes Portfolio anlegen, in dem Du später Deine Kampagnen erstellst. In diesen Kampagnen kannst Du dann auch das Budget festlegen, das Du maximal pro Tag ausgeben willst.

In die Kampagnen kommen die Anzeigengruppen und in den Anzeigengruppen schließlich die Keywords und Asins, zu denen das Produkt beworben werden soll.

Verschiedene Kampagnen Typen

Willst Du Deine Amazon PPC-Kampagnen starten heißt es erst einmal Entscheidungen treffen, denn es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, eine Amazon PPC-Kampagne aufzubauen. Du kannst wählen, ob es eine manuelle oder doch besser eine automatische Amazon PPC-Kampagne sein soll.

Die Unterschiede der Amazon Kampagnen Varianten bestehen darin, dass Amazon die Keywords und ähnliche Produkte automatisch in Deinen Ads hinterlegt (bei automatischen Kampagnen). Du musst Dich selbst also um nichts kümmern und Amazon bestimmt selbst, wo Du angezeigt wirst. Entscheidest Du Dich dazu, eine manuelle Amazon PPC-Kampagne zu erstellen, musst Du die Keywords und Asins (Produkte) selbst finden, was Dir mehr Kontrolle, aber auch Arbeit bringt.

Du kannst Dich natürlich für eine Variante entscheiden, aber natürlich auch problemlos mehrere Kampagnen anlegen. Wir starten zu Beginn in der Regel sowohl mit mind. einer automatischen und mind. einer manuellen Kampagne.

Deine PPC Kampagnen Strategie sollte sich übrigens je nach Produkt-Launch Phase verändern.

Willst Du schon früh mit den Kampagnen anfangen, also befindest Du Dich gerade im Produkt Launch, sind automatische PPC-Kampagnen oft besser geeignet als manuelle Kampagnen. Da Du Dich so erst einmal ausprobieren kannst und Deinen Markt besser analysieren kannst, ohne Dich selbst auf die Suche nach passenden Keywords machen zu müssen. Denn beim Schalten von automatischen Kampagnen bestimmt Amazon, basierend auf Millionen von Datenpunkten, wo Dein Produkt angezeigt werden soll. Später kannst Du Deine Kampagnen auswerten und sieht genau, welche Keywords und Asins besonders gut funktioniert haben.

Zu einem späteren Zeitpunkt kannst Du den Fokus dann auf manuelle Kampagnen legen und es wird Dir viel leichter fallen, weil Du den Markt, Deine Produkte und die passenden Keywords und Asins bereits aus den automatischen Kampagnen ablesen kannst.

Grundsätzliche Amazon FBA PPC Strategie

Es gibt nicht nur einen Weg nach Rom, aber bestimmte Grundsätze haben in der Vergangenheit konstant gute Resultate gebracht.

  1. Starte Deine Kampagnen immer im „Research“ Modus. Also lasse Amazon viel Freiheit bei der Auswahl der Targets. Nutze dazu vor allem Automatische und Broad Kampagnen.
  2. Starte mit etwas höheren Geboten, damit Du von Anfang an genügend Ausstrahlung bekommst. Amazon schlägt Dir Gebote vor, im Gegensatz zu den meisten Beratungsagenturen empfehlen wir ganz klar dieser Empfehlung zu entsprechen. Die Empfehlungen entstehen aus den tatsächlichen Marktpreisen, daher kannst Du Dich mit leicht höheren Geboten darauf verlassen, dass Du sicher angezeigt wirst. Später kannst Du die Gebote sukzessiv reduzieren.
  3. Optimiere Deine Kampagnen in regelmäßigen Abständen, aber niemals überstürzt und zu schnell. Viele Händler, fangen schon nach 3 Tagen an irgendwelche Umstellungen zu machen, dabei kann eine Kampagne in so kurzer Zeit gar nicht ausreichend Ergebnisse liefern. Wir empfehlen eine Optimierung im 14 oder 28 Tage Rhythmus.
  4. Es gibt die kompliziertesten Strategien und Vorgehensweisen bei der Optimierung, aber im Grunde ist es super einfach. Umso besser etwas in Deinen Kampagnen funktioniert, desto mehr Budget solltest Du darauf werfen. Ähnlich wie ein Rennpferd auf einer Rennbahn, dass kontinuierlich die besten Ergebnisse einfährt. Andersherum solltest Du weniger gut funktionierenden Targets oder Anzeigengruppen weniger Budget zuweisen und die Gebote reduzieren.
  5. Wenn einfach gar nichts geht, also egal was Du machst es funktioniert einfach nicht, dann liegt es nicht an PPC. Es ist mit automatischen Kampagnen unmöglich gar keine Resultate zu erzielen, es sei denn Dein Angebot ist schlecht. Bspw. Marketing oder Produkt müssen dann angepasst werden. – PPC ist fast nie Schuld.
  6. PPC hat eine wichtige Aufgabe, aber ist letztendlich nichts mehr als ein Zahnrad im großen System. Die Hauptaufgabe von PPC ist es zusätzliche Sichtbarkeit für Dein Produkt zu kaufen, um damit auch organisch besser dazustehen. Der Acos oder Roas ist daher nicht unbedingt das entscheidende Kriterium, um Deine Kampagnen zu bewerten, vielmehr der Tacos, denn er beschreibt den Anteil an der Werbeausgaben am Gesamtumsatz, nicht nur den direkt aus der Werbung generierten.

Amazon Gebotsstrategien

Mit Deinem Kampagnentyp entscheidest Du im Prinzip, wie aggressiv Deine Gebote sein können. Wir stellen Dir jetzt drei PPC-Strategien vor, von der jede ein anderes Aggressionslevel mitbringt. Wähle insbesondere am Anfang mit Bedacht, um nicht unnötig viele Werbekosten zu haben. Vergiss nicht, dass die richtige PPC-Gebotsstrategie zu finden und festzulegen zu den wichtigsten Amazon PPC Tricks gehört.

Das aggressive erhöhen und senken Gebot (Full Dynamic Bit) für Sponsored Product-Kampagnen

Bei dieser Gebotsstrategie handelt es sich um den aggressivsten PPC-Kampagnentyp. Du gibst Amazon die Erlaubnis, die Keyword Gebot nach oben und unten um bis zu 100 % anzupassen. So kann Amazon beispielsweise das Gebot für ein bestimmtes Keyword, das bei 3 Euro liegt, auf bis zu 6 Euro erhöhen, wenn die Kaufwahrscheinlichkeit hoch ist. Andersrum bis auf 0,00 Euro herunterschrauben, wenn die Kaufwahrscheinlichkeit zu gering ist. Bei der Senkung oder Anhebung um 100 % handelt es sich allerdings um ein Extrem und die absolute Ausnahme. Im Normalfall liegt das Keyword Gebot für Deine Produkte irgendwo dazwischen.

Achtung: Bitte bedenke, dass Du bei diesem Gebotstypen enorm viel höhere Klickpreise haben kannst als Du eigentlich planst. Daher empfehlen wir diese Strategie nur bei besonders gut laufenden Kampagnen, die man hochskalieren möchte und mehr Budget ausgeben will.

Ecommerce.de Tipp:

Wenn Du später Deine Kampagnen optimierst, dann optimiere immer nur an einer Stellschraube. Wenn Du mehrere Sachen gleichzeitig veränderst, kannst Du im Nachhinein nicht nachvollziehen, welche Veränderung für welches Ergebnis verantwortlich war.

Standard Feste Gebote (fixed Bid)

Mit dieser Amazon PPC-Strategie steht die genaue Höhe eines Gebots fest und muss so wie von Dir vorgegeben von Amazon angewandt werden. Deine Gebote können also nicht einfach von Amazon entsprechend der Kaufwahrscheinlichkeit angepasst werden, sondern sind fix und können nur von Dir selbst angepasst werden. Die PPC-Strategie ist besonders für den Start perfekt, weil sie Dir schlichtweg die Kontrolle gibt und vor unnötig hohen Klickpreisen schützt.

Solltest Du noch unsicher sein, welche Keywords geeignet für Deine Produkte und Zielgruppe sind, setze die Gebote am besten erst einmal etwas geringer, Du kannst sie später auch erhöhen und Dich ausprobieren.

Nur senken Gebote (Only Reduce Dynamic Bid)

Die Only Reduce Dynamic Bid Amazon PPC-Strategie bietet Dir die Möglichkeit, Dich in die Amazon PPC-Kampagnen zu finden. Die Amazon Strategie ist die passivste von allen und ermöglicht Dir, die Keyword Gebote automatisch von Amazon senken zu lassen. Amazon hat allerdings keine Berechtigung, Deine Keyword-Gebote auch anzuheben. Das heißt Amazon kann die Keyword-Gebote für Deine Produkte um bis zu 100 % nach unten korrigieren, aber um 0 % nach oben. Sinn ergibt diese Amazon Kampagnen-Strategie dann für Dich, wenn Du bereits laufende Anzeigen hast und deren Effizienz erhöhen willst. Vor allem, wenn Dein Budget aktuell voll ausgeschöpft wird.Übrigens ist diese Strategie Standard im Bereich der Amazon Sponsored Brand und Amazon Sponsored Display Ads. Es ist auch die beliebteste und nach unseren Zahlen, die langfristig erfolgreichste.

Dennoch, PPC ist ein ständiges Optimieren und wer optimiert darf auch mal etwas ausprobieren, daher empfehlen wir mit festen Geboten zu starten und dann nach 1–2 Monaten die anderen Strategien auszuprobieren und zu beobachten, was besser funktioniert.

Fazit: Die Strategie muss zu Dir und Deinem Produkt passen

Achte bei der Wahl Deiner zukünftigen PPC-Kampagnen-Strategie darauf, dass sie zu Deinen Zielen passt. Mache Dir also am besten schon vor der Erstellung Deiner ersten Kampagne Gedanken darüber, welche strategische Ziele Du mit der Kampagne umsetzen willst.

Befindest Du Dich noch im Wachstum und willst Deine Verkäufe und das Ranking Deiner Produkte verbessern, ist die Dynamic Bit Strategie fast perfekt für Dich. Es ist in diesem Moment nicht so entscheidend, dass Deine Kampagne maximal profitabel ist. Hast Du diesen Schritt jedoch schon erledigt und willst Deine Kampagnen eher optimieren, sind die Fix Bid oder Only Reduce Dynamic Bit Strategie besser geeignet, da Du selbst entscheidest, wie die Gebote ausfallen sollen.

Setze Dich in jedem Fall auch mit dem Thema ACoS auseinander. ACoS steht für Advertising Cost of Sale und meint das Gesamtverhältnis der Werbekosten zum gesamten Umsatz. Der ACoS kann Dir anzeigen, wie viel Umsatz Du mit jedem ausgegebenen Euro gemacht hast. Zudem kann der ACoS Dir anzeigen, ob sich die PPC-Kampagnen bei Amazon für Deine Produkte, die Suchergebnis Optimierung und die Optimierung Deiner Produktdetailseiten überhaupt lohnt.

Über den Verfasser

Nicklas Spelmeyer

eCommerce.de Consulting GmbH

Aus einem WG Zimmer heraus begann Nicklas vor über 4 Jahren selbst damit eigene Produkte über das Internet zu verkaufen. Dabei entwickelte er eigene Strategien, dachte E-Commerce neu und erreichte in Monaten, was andere in Jahren nicht erreichen konnten.

Angetrieben davon sein Wissen mit anderen zu teilen und Menschen dabei zu helfen sich etwas Eigenes aufzubauen gründete er die eCommerce.de Consulting GmbH und betreut bis Dato über 1000 Unternehmer und Selbstständige.

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