Import ist kein Hexenwerk, aber ohne Plan wird es schnell teuer. In diesem Leitfaden teile ich, was im Import wirklich zählt: saubere Sample-Bestellungen, die richtige EORI-Nummer, sichere Incoterms, realistische Erwartungen an Zertifikate, klare Zolltarifnummern und typische Fallen, in die neue Amazon FBA Seller stolpern. Alles basiert auf echten Fällen und der Erfahrung von Patrick Burwitz, der täglich in Händler-Communities Fragen zu Zoll und Import klärt.
Wer ist Patrick Burwitz und warum höre ich auf ihn?
Patrick ist in zahlreichen E‑Commerce und Amazon FBA Gruppen aktiv und beantwortet dort seit Jahren Zollfragen. Er erklärt Prozesse, teilt Praxiswissen und hilft, wenn eine Sendung hängt oder eine Tarifierung unklar ist.
Was er macht:
- Unklare Zollthemen verständlich machen und Fehlentscheidungen vermeiden
- Konkrete Tipps zu Tarifierung, Zertifikaten, Incoterms, Präferenzen
- In echten Fällen mit Dokumenten und Codes helfen
Sein Start war vor etwa drei Jahren, als er sah, wie groß die Wissenslücken rund um Einfuhr sind. Heute ist er in Dutzenden Gruppen unterwegs, immer ansprechbar, wenn jemand festhängt. Seine berufliche Laufbahn, kombiniert mit Leidenschaft, führt dazu, dass er praktisch in jedem Zollbereich unterstützen kann, von Einfuhr über Ausfuhr bis Sonderfällen. Kurz: echte Customs-Import/Export-Expertise.
Ich selbst habe erlebt, wie wertvoll das ist. Ich suchte mal eine Zolltarifnummer, fand nichts Passendes, und er hatte in Minuten die korrekte Nummer. Das spart Geld und Nerven.
Samples richtig bestellen: Ab wann zahle ich Zoll und Steuern?
Was zählt als Sample und wo hakt es oft?
Samples sind kleine Testbestellungen, häufig direkt aus China. Genau hier tauchen die ersten Unsicherheiten auf: Muss ich schon Zoll zahlen? Welche Werte gelten? Brauche ich direkt eine EORI?
EORI-Nummer: Der Schlüssel für reibungslose Einfuhren
Die EORI ist kostenlos und schnell beantragt. Ich empfehle, sie direkt zu holen, sobald das Gewerbe steht. Offiziell dauert die Vergabe meist zwei bis drei Wochen. Selbst wenn sie noch nicht da ist, kannst du Einfuhren abwickeln, solange du nachweist, dass der Antrag gestellt wurde.
- EORI beantragen über das Zoll-Portal: Beantragung einer EORI-Nummer
- Infos zur EORI im Überblick: EORI-Nummer beim Zoll
Warum früh beantragen? Weil du ab Antragstellung schon sauber „auf Antrag“ abfertigen lassen kannst. Der Zoll fragt dann oft nur noch nach der Eingangsbestätigung deines Antrags.
Wertgrenzen für Samples und die C‑30 Befreiung
Noch gibt es die bekannte 22‑Euro‑Grenze. Unter 22 Euro Zollwert sind Sendungen anmeldefrei, es fallen keine Abgaben an. Diese Grenze wurde und wird stark missbraucht, etwa durch Dropshipping mit Direktlieferung an Endkunden. Folge: Die Grenze soll fallen. Es ist nur eine Frage der Zeit.
Wichtiger ist die korrekte Anmeldung als Muster. Mit einem fähigen Deklaranten kannst du Samples mit dem Befreiungscode C‑30 als „Muster zur Absatzförderung“ deklarieren. Das ist legal und sehr mächtig. Auch hochpreisige Muster, sogar im vierstelligen Bereich, können so abgabenfrei eingeführt werden, wenn sie klar Musterzwecken dienen. Große Konzerne machen das bei Prototypen genauso.
Praxis-Tipp:
- Nutze die korrekte Musterdeklaration mit C‑30 Code.
- Erkläre in der Anmeldung, dass es sich um Muster zur Absatzförderung handelt.
- Achte darauf, dass der Dienstleister wirklich weiß, wie das geht. Massenabfertiger sind hier oft zu grob.
Echte Erfahrungen mit Samples: Warum manche Sendungen „durchrutschen“
Ich habe Samples für 30 bis 40 Dollar bekommen und nichts gezahlt. Ich habe aber auch Samples für 90 bis 100 Dollar erhalten, ohne dass sich der Zoll meldete. Woran liegt das?
- Manche Lieferanten legen Rechnungen mit deutlich zu niedrigen Werten bei, zum Beispiel 10 oder 15 Dollar. In der Masse bei DHL, FedEx, UPS fällt das oft nicht auf.
- Kurierabfertigungen sind Massengeschäft. Nicht jede Sendung wird detailliert geprüft.
- Das Risiko bleibt: Kommt es zur Prüfung, zählt nicht die gefälschte Rechnung, sondern der reale Zollwert.
Wichtig: Über 22 Euro musst du anmelden. Danach greifen je nach Produkt unterschiedliche Schwellen. Es kann bei bestimmten Werten nur Einfuhrumsatzsteuer fällig werden, bei anderen zusätzlich Zoll. Außerdem liegt viel im Ermessen des Beamten. Auch die EORI ist Ermessenssache, wenn du keine hast, aber gewerblichen Charakter zeigst.
Ganz zentral ist der „Zollwert“. Das ist nicht nur der Rechnungspreis, sondern der Wert der Ware an der EU-Grenze, inklusive Frachtkosten und Gebühren bis zur Grenze. Bei Luftfracht ist das relevant, denn die Frachtrate wird da komplett zugerechnet. Wer nur den Netto-Warenwert im Kopf hat, verkalkuliert sich.
Incoterms: Welche Lieferbedingung ist sicher und welche meide ich?
Kurz erklärt
Incoterms regeln, wer welche Kosten, Risiken und Formalitäten trägt. Ich arbeite fast immer mit FOB. Patrick rät dazu und warnt deutlich vor DDP.
Finger weg von DDP
DDP klingt bequem, weil der Lieferant angeblich alles übernimmt. In der Praxis bedeutet es oft: Eine ausländische Firma meldet die Waren innerhalb der EU über einen Partner an, häufig mit massiv unterbewerteten Rechnungen. Kommt eine Prüfung, kann daraus Steuerhinterziehung werden. Die Zollprüfung sollte eigentlich alle drei Jahre stattfinden, oft dauert es länger, aber wenn sie kommt, schaut sie genau hin.
Die realen Probleme bei DDP:
- Unterbewertung in der Anmeldung, um Abgaben zu „sparen“
- Keine ausgehändigten Steuerbescheide, weil der Lieferant nicht sauber angemeldet hat
- Der Importeur steht als Beteiligter da, ohne es gewusst zu haben
- Im schlimmsten Fall strafrechtliche Risiken
Die klare Empfehlung lautet: Finger weg von DDP.
Bessere Wege: FOB und Kurierabfertigung
FOB gibt dir Preistransparenz und Kontrolle. Für kleine Kurier-Sendungen bis etwa 100 Kilo ist es simpel: Der KEP-Dienst fragt nach der Zolltarifnummer, EORI, Rechnung und im besten Fall dem Zahlungsbeleg. Schick alles proaktiv, dann läuft die Abfertigung sauber.
Für Seefracht ist FOB besonders sinnvoll. Der Spediteur spricht mit deinem Lieferanten, kümmert sich um den Ablauf, meldet sich nur bei Rückfragen. Du behältst die Kontrolle über Kosten und Dokumente. Du brauchst keine Angst vor dem Importprozess haben, dafür sind Spediteure da.
Zertifikate: Was brauchst du wirklich und wo steht das?
Das Grundproblem
Es gibt keine zentrale Liste. Jedes Produkt hat eigene Regeln, andere Behörden sind beteiligt, und nicht alles ist bei Einfuhr schon nachzuweisen. Teilweise ist die CE-Kennzeichnung erst im Verkehr innerhalb der EU zu erfüllen, teilweise muss sie schon bei der Einfuhr komplett stimmen.
So gehe ich vor
- Konkurrenz prüfen: Ich schaue mir Spitzenprodukte im Laden an. Welche Kennzeichnungen stehen drauf? Gibt es CE, RoHS, eine Adresse, Warnhinweise?
- Prüflabore fragen: Ich frage zwei bis drei Labore nach den Anforderungen. Der Vorteil ist, dass du eine konkrete Liste bekommst. Der Nachteil: Labore packen oft alles drauf, was technisch relevant ist, nicht nur, was die Einfuhr blockiert.
CE im Detail
CE-Kennzeichnungspflicht heißt: Alle Bedingungen müssen erfüllt sein. Dazu gehört etwa eine korrekte Hersteller- oder Inverkehrbringer-Adresse gemäß Produktsicherheitsgesetz. Ich habe Fälle gesehen, bei denen ein Produkt CE trug, aber die Sendung trotzdem gestoppt wurde, weil die gesetzlich vorgeschriebene Anschrift fehlte. Manche Dinge lassen sich nachbessern, andere nicht.
Weitere Stolperfallen
- Elektro-Altgeräte, WEEE und Co. werden gerne vergessen.
- Vollständige CE-Unterlagen fehlen oft.
- Verpackungsregister wird übersehen.
- Kommt das Produkt am Zoll vorbei, drohen später Abmahnungen. Die sind teuer, vor allem durch Anwaltskosten. Versicherungen greifen bei eigenem Verschulden in der Regel nicht.
Kurz: Je komplexer das Produkt, desto komplexer die Pflichten. Ich rechne immer konservativ und prüfe pro Produkt gründlich.
Verpackung und Entsorgung: Das VerpackG sauber umsetzen
Wer in Deutschland verpackte Ware an Endkunden in Verkehr bringt, muss sich registrieren und die Entsorgungssysteme mitfinanzieren. Das gilt auch für Importeure.
Wie läuft das praktisch?
- Du registrierst dich im Verpackungsregister LUCID.
- Du schließt einen Systembeteiligungsvertrag, meist mit kleinen Pauschalen für geringe Mengen.
- Für kleine Händler liegen die jährlichen Kosten oft grob im Bereich von 50 bis 80 Euro. Das deckt die üblichen Startmengen ab.
Wie wird kontrolliert? Die Systeme prüfen selten exakt jede Menge, auch weil du zusätzlich Verpackungen im Binnenmarkt zukaufst. Es bleibt bei Plausibilität und Eigenmeldungen. Der heikle Punkt ist ein anderer: Viele drucken den Grünen Punkt ungefragt aufs Packaging. Das ist eine Marke. Wer das ohne Vertrag nutzt, riskiert Ärger. Entweder du schließt einen Vertrag mit dem richtigen System oder du lässt das Symbol weg. Es gibt auch günstigere Alternativen, je nach Systempartner.
Wichtig ist, früh zu registrieren. Abmahnungen wegen VerpackG sind unnötig und teuer. Besser sauber aufsetzen und abhaken. Dann bist du auf der sicheren Seite.
Wie oft fragt der Zoll wirklich nach Zertifikaten?
Eine feste Quote gibt es nicht. Vieles hängt an der Zolltarifnummer und der Warengruppe.
Was ich beobachte:
- Spielzeug wird sehr genau geprüft. Das ist Pflichtprogramm.
- Textilien werden mit Adleraugen angesehen. Selbst ein Rechtschreibfehler auf dem Etikett kann dazu führen, dass du nachbessern musst oder im schlimmsten Fall vernichten musst.
- Andere Warengruppen wirken entspannt, sind es aber nicht. Verlass dich nicht darauf, dass „das schon durchgeht“.
Best Practice: Rechne immer mit einer Prüfung. Halte Unterlagen bereit. Wenn alles vollständig ist, ist eine Prüfung kein Problem, eher eine Bestätigung, dass deine Prozesse sitzen.
Zolltarifnummer finden: So vermeidest du teure Fehlklassifizierungen
Warum das so wichtig ist
Die Zolltarifnummer bestimmt die Höhe der Abgaben. Eine falsche Nummer führt entweder zu hohen Kosten oder zu einer zu niedrigen Abgabe, die später nachversteuert wird. Beides ist schlecht. Ich habe mir angewöhnt, hier besonders sorgfältig zu sein.
Welche Quellen taugen
Nutze offizielle Quellen. Die EU-Datenbank TARIC ist die Basis für die 10-stellige Nummer. Die elfte Stelle holst du dir über das nationale System. Private Hilfsseiten wirken oft gut, sind aber veraltet oder unvollständig. Ich verlasse mich auf die offiziellen Tools.
- Infos zur EORI, wenn du startest: EORI-Nummer beim Zoll
Typische Fehler, die Geld kosten
- Beispiel Abschminkpads: Viele legen sie als Textilien unter Kapitel 63 an, was rund 12 Prozent bedeuten kann. In vielen Fällen gehören sie aber zu kosmetischen Hilfsmitteln unter Kapitel 96 mit etwa 2,7 Prozent. Die Begründung ist einfach: Sie dienen dem Auftragen und Abnehmen von Kosmetik.
- Beispiel Laptop: Der Begriff ist im Alltag klar, rechtlich aber nicht. Ein Laptop ist eine tragbare automatische Datenverarbeitungsmaschine bis 10 Kilo, mit Zentraleinheit, Tastatur und Bildschirm. Wer das nicht weiß, rutscht leicht in die falsche Position.
- Beispiel Schlafsack: Moderne, dünne Sommerschlafsäcke ohne klassische Füllung landen oft nicht bei Möbeln, sondern wieder im Kapitel 63, was teurer ist als gedacht.
Diese Fehler rächen sich. Wird der Irrtum entdeckt, kann der Zoll bis zu drei Jahre rückwirkend nachberechnen. Das wird schnell schmerzhaft.
So sichere ich mich ab
- Ich tarifiere nur selbst, wenn ich es wirklich sicher weiß.
- Sonst schicke ich eine Beschreibung und Bilder an einen Profi. Eine korrekte Einordnung dauert oft nur wenige Minuten.
- Wer es rechtsverbindlich will, beantragt eine verbindliche Zolltarifauskunft, kurz VZTA. Das ist kostenlos, dauert aber. Danach kannst du dich auf diese Einordnung berufen und die Referenz sogar in der Anmeldung angeben. Der Prüfer sieht dann, dass die Klassifizierung bereits geprüft ist.
Mit Ursprung sparen: Präferenzen clever nutzen
Der Ursprung macht oft den Unterschied. Textilien aus China können 12 Prozent Zoll kosten. Aus der Türkei mit Präferenzsatz können es 0 Prozent sein. Gleiches Produkt, andere Quelle, ganz andere Rechnung.
Ein krasses Negativbeispiel sind bestimmte Palettenhubwagen. Regelzollsatz 4 Prozent. Mit Freihandelsabkommen, zum Beispiel Südkorea oder Japan, wird daraus 0 Prozent. Aus China können aber bis zu 74,8 Prozent fällig werden. Das frisst jede Marge und mehr. Vor der Bestellung prüfen spart hier bares Geld.
Die häufigsten Stolperfallen kleiner Importeure
- Falsche Kalkulation des Zollwerts: Viele rechnen nur mit dem Nettowarenwert. Fracht bis zur Grenze, Gebühren, manchmal Kosten im Ausland zählen mit. Das treibt den Zollwert hoch. Die Einfuhrumsatzsteuer wird dann auf den Zollwert plus Zoll plus weitere Kosten erhoben.
- Ungünstige Incoterms: Auch ohne DDP kann es wehtun. Beispiel: Der Lieferant liefert CIF bis Hamburg und nutzt einen Spediteur, der am Ziel absurd hohe „lokale Gebühren“ berechnet. Du hast kaum Handhabe dagegen. Transparenz gibt es nur, wenn du den Transport selbst vergibst.
- Unterbewertung durch Lieferanten: Der Klassiker 15.000 auf 5.000 „korrigiert“. Das wirkt erstmal nett, ist aber Steuerbetrug. Bei Prüfungen fällt das auf. Der Ärger bleibt bei dir hängen.
- Zertifikate und Pflichten übersehen: Produkthaftpflicht, CE-Prozess, WEEE, VerpackG, Adressangaben. Das wird oft verdrängt, bis etwas passiert. Und dann ist es teuer.
- Falscher Fokus auf Marktplätze: Manche Produkte gehen bei Amazon durch, sind aber rechtlich nicht sauber. Auf anderen Plattformen, wie zum Beispiel Zalando, kommst du mit denselben Unterlagen nicht rein. Besser ist ein Standard, der überall hält.
- Präferenzen ignorieren: Alibaba ist bequem, aber wer den Ursprung nicht prüft, zahlt am Ende drauf. Herkunftsland, Präferenznachweise und die richtige Tarifierung entscheiden über die Marge.
- Zoll als „Nebenthema“ abtun: Kurzfristig wirkt es egal. Langfristig kommt die Prüfung. Wer dann sauber aufgestellt ist, spart Geld und Schlaf.
Praxis-Shortcuts für kleine Kurier-Importsendungen
Bei DHL, FedEx, UPS funktioniert das effizient, wenn ich früh liefere, was ohnehin verlangt wird:
- Zolltarifnummer
- Handelsrechnung und möglichst den Zahlungsbeleg
- EORI-Nummer
- Bei Muster: Hinweis und C‑30, wenn passend
Wenn du das proaktiv an die Abteilung schickst, die die Verzollung erledigt, geht es meist überraschend glatt. Nach der Abfertigung hast du einen sauberen Steuerbescheid, den du ablegen kannst. Genau den bekommst du bei DDP oft nicht.
Kontakt mit dem Zoll: Richtig anfragen, richtig klären
Zwei Momente haben fast alle Händler mit dem Zoll: bei der EORI und bei Prüfungen. Was ich nicht mache: einfach im nächsten Zollamt vorbeifahren und Fragen stellen. Die haben genug zu tun. Besser ist, die zentrale Auskunftsstelle des Zolls in Dresden zu kontaktieren. Dort sitzt das Informations- und Wissensmanagement. Sie sind dafür da, Fragen sauber zu beantworten. Wenn sie etwas nicht wissen, melden sie sich mit einer geprüften Antwort zurück. Das ist verlässlich und spart Zeit.
Ein Hinweis von Patrick: Wer in der Schweiz, in Liechtenstein oder mit einem britischen Firmensitz (Stichwort alte UK Ltd.) unterwegs ist, sollte sich früh melden. Gerade seit dem Brexit lauern hier Sonderfälle, die man lösen muss, bevor der Import hängt.
Kompakte Beispiele und Zahlen zum schnellen Check
Thema | Falsche Annahme | Besserer Weg | Effekt |
---|---|---|---|
Sample unter 22 Euro | Immer frei und unkritisch | Muster sauber mit C‑30 deklarieren | Rechtssicher, auch bei höheren Werten |
DDP | Lieferant regelt alles | FOB oder eigene Kurierabfertigung, klare Doku | Transparenz, kein Strafrisiko |
Zollwert | Nur Warenwert | Warenwert plus Fracht und Gebühren bis EU-Grenze | Realistische Kalkulation |
CE | Nur Logo auf Produkt | Vollständige CE-Anforderungen inkl. Adresse | Sendung geht nicht fest |
Tarifierung | Irgendein HS-Code reicht | Offizielle TARIC, VZTA nutzen | Keine Nachzahlung über Jahre |
Ursprung | China ist Standard | Präferenzen prüfen, Türkei, Korea, Japan | Prozente sparen, Marge sichern |
Abschließende Tipps, die mir Geld und Nerven sparen
- Ich halte meine Unterlagen sauber bereit: EORI, Rechnungen, Zahlungsnachweise, Zolltarifnummern, Zertifikate, VerpackG-Registrierung.
- Ich tarifiere nicht auf Verdacht. Im Zweifel frage ich einen Profi oder beantrage eine VZTA.
- Ich meide DDP. Lieber die Kontrolle behalten und den Spediteur selbst wählen.
- Ich denke an die Haftung. Produkthaftpflicht ist Pflicht, ersetzt aber nicht die Einhaltung der Regeln.
- Ich prüfe früh, ob eine Musterbefreiung mit C‑30 möglich ist.
- Ich schaue bewusst auf den Ursprung. Präferenzen sind echter Wettbewerbsvorteil.
- Ich rechne mit Prüfungen. Wer vorbereitet ist, muss keine Angst haben.
Fazit
„Wie du Richtig Importierst“ heißt nicht, jede Abkürzung zu nehmen, sondern die richtigen. Eine EORI beantragen, die Incoterms klug wählen, Tarifierungen sauber machen, Zertifikate vollständig halten und beim VerpackG nichts anbrennen lassen. Dann laufen Samples sauber durch, große Sendungen bleiben kalkulierbar und du hast später keinen Ärger. Wer das einmal ordentlich aufsetzt, hat langfristig Ruhe und spart bares Geld.
Wenn du starten willst, fang mit der EORI an und strukturier deine Dokumente. Prüfe deine HS-Codes und überdenke DDP. Und wenn du bei etwas unsicher bist, hol dir Hilfe, bevor etwas schiefgeht. Das rechnet sich jedes Mal.